Kein konventionelles Auto kommt ohne Kühlwasser aus. Kühlmittel wird benötigt, um den Motor im Betrieb zu kühlen. Ohne ausreichend Versorgung mit Kühlmittel geht ein Motor sehr schnell kaputt. Er überhitzt, verzieht sich und wird undicht. Allerdings genügt Wasser allein nicht zur Kühlung des Motors. In unseren Breitengraden muss dem Kühlmittel ein Frostschutz zugesetzt werden, um zu verhindern, dass das Kühlmittel im Winter gefriert und der Motor platzt. Zudem benötigt das Kühlsystem noch verschiedene Zusätze für den Korrosionsschutz und die optimale Wärmeableitung. Aus diesen Gründen wird dem Kühlwasser ein Kühlmittel zugegeben, welches zusätzliche Additive enthält und dem Kühlwasser alle gewünschten Eigenschaften verleiht. Das Problem ist allerdings, dass die meisten Kühlmittel nicht unbegrenzt benutzbar sind. Nach einer Reihe von Jahren oder einer bestimmten Zahl von Kilometern verlieren sie an Wirksamkeit und müssen gewechselt werden.
Dann stellt sich die Frage: Wohin mit dem gebrauchten Kühlmittel?
Kühlmittel in Berlin entsorgen
Zunächst einmal die Information, wo Kühlmittel überall nicht entsorgt werden darf. Auf keinen Fall darf Kühlmittel einfach irgendwo im Freien verkippt werden. Denn die enthaltenen Chemikalien sind gesundheitsschädlich und können das Grundwasser gefährden. Mehr dazu unten im Bereich Schadstoffe. Es genügt hier zu erwähnen, dass das Entsorgen von Kühlmittel in der Umwelt unter Strafe steht. In Berlin wird zum Beispiel für die Entsorgung von einem Liter Spülmittel oder Farbresten in der Umwelt bereits ein Bußgeld von 35 Euro verlangt. Die Kosten für das Verklappen einer ganzen Füllung Kühlmittel, die in der Regel mehrere Liter beträgt, dürften noch deutlich darüber liegen.
Auch im Abfluss darf Kühlmittel nicht einfach entsorgt werden. Zwar werden die Abwässer anschließend in einer Kläranlage aufbereitet, aber diese sind für die Bewältigung solcher Chemikalien nicht ausgelegt. Es können dort sogar Klärbakterien absterben, wenn zu viel Chemie eingeleitet wird.
Gebrauchtes Kühlmittel sollte daher in einem Kanister abgefüllt werden (zum Beispiel Leerkanister für destilliertes Wasser) und bei einem Recyclinghof mit Schadstoffsammelstelle mit Schadstoffsammelstelle abgegeben werden. Die Entsorgung in üblichen Mengen (bis 20 kg) ist dabei entgeltfrei.
Zudem nehmen auch Werkstätten und Händler, die Kühlmittel verkaufen, gebrauchtes Kühlmittel zurück.
Alternativen zur Entsorgung
Moderne Kühlmittel müssen nicht mehr so häufig gewechselt werden wie früher und erfüllen länger ihre Funktion. Zum Beispiel wird beim Kühlmittel G11, das bei vielen älteren Fahrzeugen zum Einsatz kommt, der Wechsel des Kühlwassers alle vier Jahre empfohlen. Moderne Kühlmittel wie G13 sind dagegen als Lebenszeitfüllung vorgesehen. Ob das Kühlmittel dann auch wirklich 20 bis 30 Jahre seinen Dienst verrichtet, soll hier dahingestellt bleiben. Wichtig ist, dass moderne Kühlmittel deutlich weniger oft gewechselt werden müssen und somit auch weniger Entsorgungsprobleme bereiten. Allerdings darf nicht einfach neues Kühlmittel zu einem alten gekippt werden, da die Produkte sich nicht vertragen könnten und es zur Verschlammung des Kühlwassers kommen könnte. Bei der Umstellung auf ein anderes Kühlmittel sollte daher die gesamte Füllung abgelassen und nötigenfalls auch das Kühlsystem gespült werden.
Recycling von Kühlmittel
Kühlmittel wird heute in Zeiten der Rohstoffknappheit und steigender Rohstoffpreise auch wieder recycelt. Denn im Kühlmittel sind zahlreiche Mineralien gelöst, die sich nach einer Aufbereitung und Filtration wieder verwenden lassen. Vor allem der Hauptbestandteil von Kühlmittel, das Glykol, wird heute wieder gewonnen. Dieses wird zunächst von den typischen Verunreinigungen des Kühlmittels befreit und dann ausgefiltert. Dadurch kann Glykol mit einem hohen Reinheitsgrad wieder gewonnen werden. Dieses kann dann für andere Industrieanwendungen und auch zur Herstellung von neuer Kühlflüssigkeit verwendet werden.
Welche Rohstoffe sind in Kühlwasser enthalten?
Der Hauptrohstoff im Kühlmittel ist Glykol. Es ist das Frostschutzmittel, welches das Kühlmittel im Winter vor dem Gefrieren schützt. Außerdem hebt es auch den Siedepunkt des Kühlmittels an. Das Kühlmittel erfüllt dadurch bei heißem Motor besser seine Funktion und es wird verhindert, dass das Kühlmittel kocht.
Weiterhin enthalten viele Kühlmittel auch Silikat. Dieses dient dem Korrosionsschutz. Moderne Kühlmittel enthalten stattdessen oft organische Säuren, welche denselben Zweck erfüllen, aber wenig schnell abgebaut werden.
Welche Schadstoffe sind in Kühlwasser enthalten?
Der wichtigste Rohstoff im Kühlmittel, das Glykol, ist auch gleichzeitig der gefährlichste Schadstoff. Denn Glykol ist für den Menschen und andere Lebewesen giftig. Aus diese Grund darf Kühlmittel auch nicht in die Umwelt und in Gewässer gelangen.
Neben den eigentlichen Inhaltsstoffen des Kühlmittels enthält Kühlmittel aber auch Schadstoffe, die sich erst im Betrieb angesammelt haben. Hierzu gehört vor allem bei älteren Fahrzeugen, bei denen die Dichtungen nicht mehr hundertprozentig funktionieren, auch Rückstände von Motoröl. Dies ist ein weiterer Grund, warum gebrauchtes Kühlmittel als Sondermüll zu behandeln ist.
Fragen und Antworten
Ist es erlaubt, Kühlmittel im Freien zu entsorgen?
Nein, dies stellt je nach Ausmaß eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat dar.
Darf Kühlmittel im Abfluss entsorgt werden?
Nein, dies ist normalerweise durch die kommunale Abwasserbehörde untersagt.
Wo kann man gebrauchtes Kühlmittel entsorgen?
An Schadstoffsammelstellen, Recyclinghöfen oder beim Schadstoffmobil, alternativ auch bei Werkstätten oder Händlern.
Kostet die Entsorgung etwas?
Bei den Berliner Recyclinghöfen mit Schadstoffsammelstelle ist dies in üblichen Mengen (bis 20 kg) kostenfrei.
Weitere Fragen
Haben Sie Fragen zur Entsorgung von Kühlwasser, können Sie unser Fachpersonal ansprechen. Sie erreichen es auf folgenden Wegen:
- telefonisch: (030) 60 97 20 0 (montags bis freitags)
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