Kunstrasen entsorgen

Kunstrasen ist eine pflegeleichte Alternative zum Naturrasen und immer schön und grün. Bei der Anschaffung wird aber oft ein nicht unerheblicher Aspekt übersehen. Produkte aus Kunststoff überfluten zunehmend unseren Planeten und verursachen mittlerweile große Umweltprobleme. Kunststoff ist biologisch nicht abbaubar und darf daher nicht im normalen Hausmüll oder auf der Deponie entsorgt werden. Daher ist es wichtig, bereits beim Kauf von Kunstrasen an eine umweltfreundliche Entsorgung zu denken.

Kunstrasen in Berlin entsorgen

Kunstrasen hat eine zeitlich begrenzte Lebensdauer und muss irgendwann entsorgt werden. Dann sieht man sich mit der Frage der richtigen Entsorgung konfrontiert, damit die grüne Pracht nicht zur Umweltbelastung wird. Die durchschnittliche Lebensdauer größerer stark beanspruchter Kunstrasensysteme z.B. beträgt um die 12 bis 15 Jahre. Danach muss der Kunstrasen durch einen neuen ersetzt werden. Bei großen Kunstrasenflächen wie etwa Fußballplätzen ist der Rückbau relativ kostenintensiv. Im Rückbau enthalten ist aber regelmäßig auch die fachgerechte Entsorgung oder Verwertung aller Materialien. Kleinere Mengen aus dem Privatbereich können über die Gelben Säcke (in einigen Bezirken auch schon über die gelbe Tonne) entsorgt werden. Die bessere Möglichkeit, um Kunststoffrasen zu entsorgen, ist jedoch der Wertstoffhof. Dort wird der Rasen umweltfreundlich entsorgt bzw. seine Komponenten sachgemäß wiederverwendet. Der Abtransport zum Wertstoffhof geschieht auf eigene Rechnung. Gegebenenfalls fallen weitere Kosten an. Die Entsorgung von größeren Kunstrasenflächen hingegen sollte grundsätzlich einer Abfallentsorgungsfirma überlassen werden.

Alternativen zur Entsorgung

Eine alternative und nachhaltige Lösung zur Entsorgung alter Kunstrasensysteme aus Sportstätten, aber auch kleinerer Kunstrasenflächen aus dem Privatbereich ist das Recycling. Bei dieser ökologischen und auch kostengünstigen Methode wird der Rasen umweltfreundlich recycelt und wiederverwendet. Insbesondere größere Kunstrasensysteme wurden bisher vorzugsweise thermisch verwertet oder nach Verpressung exportiert. Mittlerweile gibt es Recyclingprozesse, die den ausgemusterten Rasen einschließlich aller seiner Komponenten wieder in den Wertstoffkreislauf zurückführen können.

Recycling von Kunstrasen

Kunstrasen ist ein Rasenteppich aus Kunststoff, der optisch einem Naturrasen gleichkommt. Hochwertiger Kunstrasen sieht aus wie Gras und ist viele Jahre haltbar. Er wird oft als nachhaltiger Sportbelag auf einem Sportplatz z. B. Fußballplatz oder Golfplatz verwendet. Auch im Privatbereich wird er gerne als Naturrasenersatz oder als Bodenbelag auf Dachterrassen oder Balkonen eingesetzt. Die Recyclingfähigkeit von Kunstrasen hängt davon ab, welche Kunststoffart bei der Herstellung verwendet wurde. Die am häufigsten verwendeten Kunststoffarten Polyethylen, Polypropylen oder Nylon können ohne schädliche Umwelteinwirkungen und mit geringem Aufwand recycelt werden. Hervorzuheben ist auch die energetische Verwertbarkeit von PP und PE, was sie zu hervorragenden Energieträgern in Müllverbrennungsanlagen macht. Kunstrasen aus den oben erwähnten Komponenten wird von den meisten Recyclinganlagen angenommen, um in diversen anderen Kunststoffprodukten wiederverwertet zu werden. Zum Beispiel wird Polypropylen im Recyclingprozess zu Pellets verarbeitet und kann im Anschluss zur Herstellung neuer Kunststoffprodukte, wie etwa Plastikflaschen, Seile, verschiedene Typen von Kunststoffbehältern oder Verpackungsmaterial wiederverwendet werden.

Welche Rohstoffe sind in Kunstrasen enthalten?

Künstlicher Rasen wird aus verschiedenen Kunststoffarten hergestellt. Am häufigsten verwendet werden Garne aus Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) oder Polyamid (Nylon). In der Regel werden Rein- aber auch Mischformen verwendet. So kann z. B. das Untergras des Rasens aus PP und die langen Halme aus PE bestehen. Die Fasern werden dabei in der Regel in ein Trägergewebe eingearbeitet und auf der Rückseite zwecks Stabilisierung mit Urethan oder Latex beschichtet. Damit soll z. B. ein Verziehen verhindert werden. Noch ein Wort zu den Eigenschaften der verschiedenen Komponenten von Kunstrasen. Jede der für Kunstrasen verwendeten Kunststoffarten hat ihre spezifischen Vorteile. Kunstrasen aus PE ist flexibel, robust und UV-beständig. Diese Kunststoffart punktet mit extremer Feuchtigkeitsaufnahme und hoher Reißfestigkeit sowohl in trockenem als auch im nassen Zustand. PP zeichnet sich ebenfalls durch hohe Reißfestigkeit aus und ist besonders widerstandsfähig gegenüber mechanischer oder chemischer Einwirkung. Polyamid ist reißfest, flexibel und haltbar. Zudem sind die Fasern waschbar, trocknen schnell und können von allen drei Kunststoffarten am meisten Feuchtigkeit aufnehmen.

Welche Schadstoffe sind in Kunstrasen enthalten?

Rasen aus Polyethylen, Polypropylen oder Nylon enthalten keine schädlichen Fremdstoffe und sind daher physiologisch unbedenklich. Etwas anderes gilt bei großen Rasenflächen wie etwa Fußballfeldern. Hier wird öfter noch Gummigranulat oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) zur Unterfüllung verwendet, was aufgrund erodierender Mikroplastikpartikel die Umwelt stark belastet. Im Granulat können auch aromatische Kohlewasserstoffen (PAK) enthalten sein. Diese stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Aufgrund der Umweltbedenken erwägt die EU ein Verbot des Einfüllgranulats aus Gummi oder EPDM auf Sportplätzen mit Kunstrasenflächen.

 

 

Weitere Fragen

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