Neben Kaffee ist Tee das wichtigste Heißgetränk in Deutschland. Obwohl es in einigen anderen Ländern mehr Teetrinker gibt, liegt der Pro-Kopf-Konsum von Tee hierzulande immerhin bei rund 72 Litern jährlich. Der größte Teil davon entfällt auf die Zubereitung im Teebeutel. Seit Einführung der Mülltrennung fragen sich viele Teetrinker, wie sie den Beutel nach Gebrauch richtig entsorgen. Einfach zum Restmüll geben oder doch in die Biotonne? Tatsächlich gibt es je nach Produkt unterschiedliche Möglichkeiten für die richtige Entsorgung.
Teebeutel in Berlin entsorgen
Städte und Kommunen haben unterschiedliche Vorschriften, wenn es um die Entsorgung von Müll geht. Bei einigen Abfällen kommt es je nach Wohnort daher zu widersprüchlichen Aussagen. Auch Berlin hat eigene Vorschriften für die Entsorgung biologischer Abfälle. Die Reste von aufgebrühtem Tee zählen dort mit oder ohne Teebeutel zum Biomüll, da sie sich ohne Probleme kompostieren lassen. Allerdings kommt es letztlich darauf an, woraus ein Teebeutel besteht. Schauen Sie sich Ihre Beutel genau an. Der eigentliche Tee ist in einer wasserdurchlässigen Hülle verpackt. Sie funktioniert ähnlich wie ein Kaffeefilter und sorgt dafür, dass beim Aufbrühen die Aromastoffe in das Wasser übergehen, ohne dass Sie Reste der Teeblätter in der Tasse finden. An der Hülle befinden sich normalerweise ein Faden und ein Papierzettel mit Informationen zur Teesorte. Letzterer wird oft mit einer Metallklammer befestigt.
Müssen Sie alle Elemente des Teebeutels trennen?
Wenn Sie es sehr genau nehmen möchten, können Sie natürlich jeden Beutel in seine einzelnen Bestandteile zerlegen. Zum einen ist da natürlich der Tee an sich, der in die Biotonne oder auf den Komposthaufen wandert. Der Papierbeutel, die Schnur und die Metallklammer gehören in die Restmülltonne, während der Papierzettel zum Altpapier zählt. Doch in Berlin dürfen Sie es sich auch leichter machen. Prinzipiell machen Sie nichts falsch, wenn Sie den Teebeutel komplett in die Restmülltonne geben. In der Biotonne darf er allerdings keine Bestandteile aus Plastik enthalten. Doch wie erkennen Sie das?
Plastik im Teebeutel erkennen
Die meisten herkömmlichen Doppelkammer-Papierteebeutel bestehen tatsächlich aus Zellulose oder anderen Naturfasern, die laut Bundesumweltministerium als Biomüll entsorgt werden dürfen. Die weiteren Bestandteile wie Schnur, Klammer und Zettel verursachen keine Probleme bei der weiteren Verarbeitung. Solche Produkte können Sie auch problemlos auf Ihren Komposthaufen werfen. Etwas anderes gilt für sogenannte Pyramidenbeutel, die aus synthetischen Materialien oder Biokunststoff hergestellt sind. Sie dürfen in Berlin nicht in die Biotonne. Auch einige klassisch aussehende Doppelkammerbeutel sind mit Kunststoff versiegelt oder enthalten besondere Harze, damit sie im Wasser nicht zerfallen. Entsorgen Sie solche Produkte besser im Restmüll. Tipp: Fragen Sie im Zweifelsfall den Hersteller, welche Materialien verwendet wurden.
Alternativen zur Entsorgung
Besser als Mülltrennung ist Müllvermeidung. Echte Teekenner verzichten ohnehin auf Teebeutel und bereiten losen Tee auf klassische Weise mit einem Teesieb oder wiederverwendbaren Tee-Ei zu. Die aufgebrühten Teeblätter können anschließend direkt in den Biomüll.
Recycling von Teebeuteln
- Ist Ihnen das klassische Aufbrühen zu umständlich, können Sie viele Teebeutel vor der Entsorgung wiederverwenden. Alle Tipps beziehen sich auf bereits aufgebrühte und erkaltete bzw. getrocknete Teebeutel.
- Teebeutel mit naturbelassenen Teesorten eignen sich zum Putzen von Fenstern und Spiegeln. Sie entfernen Fingerabdrücke besonders gut.
- Teebeutel können unangenehme Gerüche beseitigen. Im Schuh oder Kühlschrank platziert, binden sie Feuchtigkeit und verbreiten ihren eigenen Duft. Kräutertees (z. B. Pfefferminz) funktionieren hierfür besonders gut.
- Wenn Sie bei Ihren Pflanzen Probleme mit Staunässe haben, können Sie einige getrocknete Teebeutel als Drainageschicht am Boden des Blumentopfs platzieren.
- Einige Teesorten sind wegen ihrer entzündungshemmenden Gerbstoffe (sogenannte Tannine) hilfreich bei der Wundheilung. Beutel mit Schwarztee, Kamillentee oder Grüntee können kleinere Wunden wie Insektenstiche oder leichten Sonnenbrand lindern. Auch als Badezusatz eignen sie sich hervorragend.
Häufige Fragen im Zusammenhang mit der Entsorgung von Teebeuteln
Dürfen Teebeutel in Berlin in die Biotonne?
Ja, sofern sie keine Anteile an Plastik enthalten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, entsorgen Sie die Beutel besser im Restmüll.
Was ist mit Teebeuteln aus Bio-Kunststoffen?
Sogenannte Bio-Kunststoffe aus Maisstärke sind zwar theoretisch kompostierbar, zersetzen sich in Kompostierungsanlagen aber zu langsam. Daher sind in Berlin auch keine Bio-Müllbeutel aus diesen Materialien im Biomüll zugelassen.
Dürfen schnurlose Teebeutel in die Biotonne?
Nein. Beutel ohne Schnur sind oft mit einer kunststoffhaltigen Klebenaht ausgestattet oder mit Kunststoff beschichtet.
Wer beantwortet weitere Fragen zur Entsorgung von Teebeuteln?
Gerne informieren wir Sie ausführlich über die Möglichkeiten zur korrekten Entsorgung von Teebeuteln und ähnlichen Produkten.
Weitere Fragen
Bei Fragen zur Entsorgung von Teebeuteln können Sie unser Fachpersonal ansprechen. Sie erreichen es auf folgenden Wegen:
- telefonisch: (030) 60 97 20 0 (montags bis freitags)
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