Sonstiges

Salzsäure entsorgen

Wie alle Säuren verlangt auch die Salzsäure beim Umgang und der Entsorgung ein sorgfältiges Vorgehen. Dementsprechend gibt es einschlägige gesetzliche Bestimmungen dafür, welche dem Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Anwender dienen.

Salzsäure in Berlin entsorgen

Kleine Mengen der Säure dürfen nach dem Neutralisieren über den Haushalts- oder Gewerbeausguss entsorgt werden. Diese Regelung ist allerdings problematisch, denn der Gesetzgeber legt hierbei nicht genau fest, was „kleinere Mengen“ sind. Als Richtwert gilt etwa ein Liter. Die Säure müssen private oder gewerbliche Entsorger vorab neutralisieren, dennoch sind Augen und Hände zu schützen. Größere Mengen sind Sondermüll, welchen in Berlin diejenigen Recyclinghöfe annehmen, die mit einem RC+ als Schadstoffannahmestelle gekennzeichnet sind:

  • Spandau: Brunsbütteler Damm 47, 13581 Berlin
  • Pankow: Behmstraße 74, 10439 Berlin
  • Marzahn-Hellersdorf: Nordring 5, 12681 Berlin
  • Treptow-Köpenick: Oberspreestraße 109, 12555 Berlin
  • Steglitz-Zehlendorf: Hegauer Weg 17, 14163 Berlin

Alternativen zur Entsorgung

Die einzige Alternative zur Entsorgung ist das Neutralisieren der Salzsäure. Sie ist sehr nützlich, was die Menschen schon seit der Antike wissen, aber auch gefährlich. Es gibt sie auch in vulkanischer Umgebung sowie im Organismus von Wirbeltieren (also auch im Menschen). Seit grauer Vorzeit ist daher auch bekannt, dass sie sehr gut wasserlöslich ist, was dem Neutralisieren dient. Ihren Einsatz hat sie heute in der Metallurgie, als Lebensmittelzusatzstoff, bei chemischen Analysen und in weiteren Bereichen. Grundsätzlich lässt sie sich relativ leicht herstellen. Ihre Gefahr besteht darin, dass sie ätzend wirkt und selbst ihre Dämpfe eine starke Reizwirkung entfalten. Daher ist bei der Entsorgung stets ein Augenschutz zu tragen. Auch sollten private oder gewerbliche Entsorger die Dämpfe nicht einatmen, sie können eine Lungenentzündung auslösen. Ebenso ist Hautkontakt zu vermeiden.

Salzsäure neutralisieren

Die Säure lässt sich problemlos durch das Mischen mit Wasser neutralisieren. Eine weitere Möglichkeit ist das basische Neutralisieren mit Natronlauge. In beiden Fällen muss der pH-Wert des Gemischs 7,0 (neutral) erreichen. Mit Natronlauge geht das schneller, weil sie alkalisch ist und damit der sauren Säure direkt entgegenwirkt. Bei gleicher Konzentration kann ein Mischungsverhältnis von 1:1 genügen. Beim Neutralisieren mit Wasser sind je nach Konzentration der Säure mehr oder weniger große Mengen nötig. Diese ließen sich theoretisch berechnen, doch da die Salzsäure unterschiedlich stark konzentriert sein kann, lohnt sich der Aufwand nicht wirklich. Es genügt, so lange Wasser zuzugeben, bis der pH-neutrale Wert 7,0 erreicht wurde (mit Teststreifen messen). Achtung: Das Mischungsverhältnis von Säure zu Wasser kann dabei (je nach Säurekonzentration) durchaus 1:5 bis 1:10 (und auch darüber) betragen. Als Vorsichtsmaßnahme ist zuerst das Wasser bereitzustellen. Danach folgt die Schutzkleidung mit Schutzbrille, Atemschutzmaske, Kittel und Handschuhen.

Recycling von Salzsäure

Ein Recycling ist in speziellen Anlagen möglich. Diese sorgen für die Absorption der Säure, ihre Reinigung, Desorption und Rektifikation und schließlich die Rekonzentration. Für den Laien einfach ausgedrückt: Die Säure wird anderen Stoffen, in denen sie enthalten ist, zunächst entnommen (Absorption), dann von Oberflächen entnommen, an denen sie möglicherweise haftet (sogenannte Desorption), thermisch von anderen Bestandteilen ihres Gemisches (unter anderem Wasser) getrennt (sogenannte Rektifikation) und schließlich wieder zu einer industriell nutzbaren Konzentration gebracht (Rekonzentration).

Welche Rohstoffe sind in Salzsäure enthalten?

In chemischer Hinsicht handelt es sich um Chlorwasserstoffsäure (HCl[aq]). Hierbei liegt Chlorwasserstoff in einer wässrigen Lösung vor. Dabei erfolgt eine Protolyse des gasförmigen Chlorwasserstoffs in Chlorid- und Oxoniumionen. Bei der Protolyse wird ein Proton zwischen den beiden Reaktionspartnern übertragen. Die entstehende Säure ist eine starke anorganische Mineralsäure, die zu mehreren Salzen auskristallisieren kann. Dies sind die Chloride, deren bekanntestes das NaCl (Natriumchlorid, Kochsalz) ist, von dem die Säure ihren Namen hat. Schadstoffe sind im Grunde nicht enthalten, nur ist die Säure stark ätzend.

Weitere Fragen zur Entsorgung von Salzsäure

Ab welcher Menge muss Salzsäure zur Schadstoffannahmestelle?

Kleinmengen dürfen privat entsorgt werden, doch diese Menge ist nicht exakt definiert. Jede Menge über einem Liter sollte durch einen Fachbetrieb entsorgt werden.

Ist die Selbstentsorgung der Säure gefährlich?

Die Säure ist ätzend. Wie sehr, hängt von ihrer Konzentration ab. Es sind in jedem Fall eine Schutzbrille, eine Atemschutzmaske, Handschuhe und ein Kittel zu tragen.

Wo kommt diese Säure im Alltag vor?

Bastler benutzen sie beispielsweise zum Löten und Ätzen, da sie unedle Metalle auflöst. Dabei entsteht Wasserstoff. Labore brauchen sie für ihre Analysen, die Industrie und das produzierende Gewerbe setzen sie vielfältig ein.


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