Sind Sie Besitzer einer Chemietoilette, werden Sie sich früher oder später unweigerlich mit der Frage konfrontiert sehen, wie diese korrekt zu entsorgen ist. Bereits die Tatsache, dass in der Bezeichnung das Wort "Chemie" steckt, lässt viele Besitzer vor der Entsorgung darüber nachdenken, was es bei der Entsorgung zu beachten gibt. Schließlich wollen Sie keine Strafe riskieren oder die Umwelt mit womöglich giftigen Stoffen belasten.
Chemietoilette in Berlin entsorgen
Der Inhalt der Toilette besteht aus Wasser, Fäkalien, Toilettenpapier und dem sog. "Sanitärkonzentrat". Den gesamten Inhalt können Sie in einer gewöhnlichen Toilette entsorgen. Sie müssen dies nicht unbedingt zu Hause tun, sondern können auch einen nahegelegenen Campingplatz aufsuchen und dort gegen eine Gebühr eine professionelle Entsorgungsstation in Anspruch nehmen.
Übrig bleibt das Gehäuse Ihrer Chemietoilette, das Sie am besten bei einem der zahlreichen Recyclinghöfe im Stadtgebiet entsorgen.
Alternativen zur Entsorgung
Nicht immer muss eine ausgediente Chemietoilette vollständig entsorgt werden. Das Kernprinzip nachhaltiger Abfallwirtschaft besteht darin, anfallenden Müll schon im Vorfeld zu vermeiden. Somit sollten Sie sich, sofern Sie eine Entsorgung Ihrer Chemietoilette in Betracht ziehen, fragen, welche Alternativen es zu einem Gang zum Wertstoffhof gibt. Kennen Sie Freunde, die aus diesen oder jenen Gründen eine Campingtoilette benötigen und die Ihnen Ihr Exemplar abnehmen, möglicherweise sogar gegen eine kleine Aufwandsentschädigung? Oder schauen Sie im Internet nach, ob sich dort für Ihre Toilette Abnehmer finden lassen.
Kreative und künstlerisch begabte Geister können aus dem Gehäuse der ausgedienten Chemietoilette möglicherweise sogar ein dekoratives Objekt für den Garten schaffen.
Bestandteile und Recycling einer Chemietoilette
Heutige Chemie-/Campingtoiletten bestehen meist aus Edelstahl, Polypropylen und Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer. Edelstahl ist zu 100 % recyclingfähig, die Recyclingfähigkeit von Polypropylen ist ebenfalls gut und kann dank moderner Technologie in der Abfall- und Kreislaufwirtschaft zufriedenstellend weiterverarbeitet werden. Bei Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) handelt es sich um einen technischen Kunststoff. Er ist toxikologisch unbedenklich, also ungiftig und wird deshalb regelmäßig für die Produktion von Spielzeug eingesetzt. Auch dieser Kunststoff lässt sich gut recyceln.
Das Recycling Ihrer ausgedienten Chemietoilette müssen Sie nicht selbst veranlassen. Wenn diese von Ihnen zu einem der über das Stadtgebiet verteilten Wertstoffhöfe gebracht wird, wird das Procedere von den dortigen FacharbeiterInnen eingeleitet.
Welche Schadstoffe sind in diesen Toiletten enthalten?
Obwohl der unappetitliche Inhalt der Chemieklos über die eigene Toilette entsorgt werden darf, sind darin sogenannte Mikrobizide enthalten, die nicht nur die Bakterien in den Fäkalientanks töten und so weitere unangenehme Gerüche reduzieren, sondern auch natürliche Mikroorganismen, die nützlich für die Natur sind. Bei einer sachgerechten Entsorgung kommt dies in aller Regel nicht vor, allerdings entleert manch unachtsame CamperIn ihr Chemieklo in der freien Natur. Davon ist dringend abzuraten, da dies die Umwelt erheblich schädigen kann.
Häufige Fragen
Wie und wo kann ich den Inhalt der Fäkalientanks sicher entsorgen?
Entweder über Ihre Haustoilette oder Sie nehmen gegen eine Gebühr die Leistung einer professionellen Entsorgungsstation in Anspruch.
Wie finde ich einen Wertstoffhof?
Die Berliner Recyclinghöfe mit Schadstoffsammelstelle finden Sie auf der Seite der BSR.
Chemieklos haben ein schlechtes Image. Sind Sie giftig?
Die enthaltenen Chemikalien sind nur giftig, wenn sie in der freien Natur entsorgt werden. Bei einer Entsorgung über das Abwassersystem entsteht keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Die Bestandteile der Toiletten selbst sind gut bis sehr gut recycelbar.
Weitere Fragen zum Entsorgen von Chemietoiletten
Wir stehen Ihnen bei weiteren Fragen gern zur Verfügung. Sie erreichen uns auf folgenden Wegen:
- telefonisch: (030) 60 97 20 0 (montags bis freitags)
- per Fax: (030) 60 97 20 46
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