Unser Planet ist der einzige, den wir haben. Daher sollten wir unsere Möglichkeiten nutzen, Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu entlasten. In vielen Bereichen unseres täglichen Lebens entstehen Abfälle. Während wir als Unternehmen unser Bestes tun, diese Abfälle zu recyceln und damit in den Kreislauf zurückzuführen, kann der Prozess schon früher beginnen. Durch Müllvermeidung entstehen viele Abfälle erst gar nicht. Was sich hinter Müllvermeidung verbirgt und was Sie dazu beitragen können, zeigen wir Ihnen hier.

Warum Müllvermeidung?

In Deutschland fielen im Jahr 2018 455 kg Abfall pro Kopf an. Das klingt nicht nur sehr viel, es liegt auch über dem Durchschnitt in der EU. Diese riesige Abfallmenge birgt eine ganze Reihe von Problemen. Oft werden Produkte nur eine kurze Zeit genutzt, hinterlassen aber im Verhältnis eine große Menge Abfall. Das Konzept der Müllvermeidung setzt an genau diesen Punkten an. Man stellt sich die Frage, welche Abfallmengen anfallen und wie sich diese reduzieren lassen. Denn weniger Müll ist besser für alle, die auf diesem Planeten leben.

Wenn weniger Abfall anfällt, werden die Ressourcen geschont. Jedes nicht weggeworfene Produkt spart Energie für die Entsorgung. Müllvermeidung hat jedoch auch einen ganz nahe liegenden Vorteil: Je weniger Müll anfällt, umso seltener muss die Tonne geleert werden. Das hat direkte Auswirkungen auf den Geldbeutel.

Daten vom Statistischen Bundesamt

 

Strategien der Müllvermeidung

Die Müllvermeidung beginnt bereits beim Produktionsprozess. Viele Hersteller achten darauf, möglichst wenige Rohstoffe zu verbrauchen. Dabei geht es sowohl um die Verpackungen als auch die Produkte an sich. Je weniger Rohstoffe im Produktionsprozess eingesetzt werden, umso weniger Abfälle müssen später entsorgt werden. Dazu kommt, dass bei nahezu jedem Produkt nicht 100 % der Rohstoffe verarbeitet werden können - dieser Verschnitt muss oft ebenfalls dem Abfall zugeführt werden. Eine nachhaltige Produktion berücksichtigt diese Faktoren und bemüht sich, bereits in Design und Produktion möglichst wenig Müll zu produzieren.

Müllvermeidung ist in einem größeren Kontext jedoch auch genau unser Arbeitsschwerpunkt: Die Kreislaufwirtschaft beschäftigt sich mit der Frage, wie sich verschiedene Ressourcen nutzen lassen. Ziel ist, dass so wenige Stoffe wie möglich in der Deponie landen, sondern in anderen oder dem gleichen Zusammenhang wieder zum Einsatz kommen. Das Recycling ist daher eine Form der Müllvermeidung: Wir setzen uns dafür ein, dass so wenige Rohstoffe wie möglich verloren gehen. 

Ein weiterer wichtiger Baustein in der Müllvermeidung ist die Stärkung von Mehrwegsystemen. Diese Konzepte basieren darauf, dass Verpackungen sowie Transportsysteme wiederverwendet werden. In vielen Fällen gibt es bei Mehrwegsystemen ein flächendeckendes Rücknahmesystem. Durch die Wiederverwendung kann eine deutlich längere Lebensdauer erreicht werden. Damit werden sowohl Ressourcen geschont als auch Energie gespart.

Müllvermeidung für Privatpersonen

Es lohnt sich für alle, sich Gedanken zu machen, wie man Müll vermeiden kann. Zum einen gibt es finanzielle Vorteile, wenn die Mülltonne nicht mehr so häufig geleert werden muss. Zum anderen trägt man einen Teil dazu bei, dass die Umwelt entlastet wird und ein nachhaltigerer Konsum stattfindet. Wir haben Ihnen verschiedene Tipps zusammengestellt, die Ihnen bei der Müllvermeidung im täglichen Leben helfen sollen.

Verzicht auf Plastiktüten

Seit 2016 eine Kostenpflicht auf Plastiktüten eingeführt wurde, kennen die meisten diesen Tipp bereits. Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 29 Plastiktüten pro Person verbraucht - im Jahr 2016 waren es noch 45 pro Kopf. Viele beherzigen diesen Tipp daher bereits. 

Der Tipp überträgt sich jedoch auch auf die kleinen Tüten, die in vielen Supermärkten noch in der Obst- und Gemüseabteilung zur Verfügung stehen. Auf diese können Sie getrost verzichten - schließlich waschen Sie das Obst vor dem Verzehr noch einmal. 

Übrigens: Papiertüten sind wegen des hohen Energieaufwands bei der Produktion keine gute Alternative zur Plastiktüte. Die beste Tragetasche ist daher mit Abstand der Stoffbeutel - er lässt sich wiederverwenden und im Ernstfall sogar reparieren.

Unnötig verpackte Produkte meiden

Viele Konsumgüter sind unnötig oft verpackt. Meiden Sie diese Artikel und greifen Sie stattdessen zur Großpackung. Besonders bemerkbar macht sich der Trend zur Mehrverpackung bei Kaffee. Dort werden vermehrt Kapseln aus Aluminium, Pads aus Plastik oder einzeln portionierte Filter verwendet. Diese zusätzliche Verpackung ist nicht nur für die Umwelt eine Mehrbelastung: Im Vergleich zu gemahlenem Kaffee oder Bohnen sind solche Portionspackungen auch deutlich teurer. 

Einzelhandel statt Internet

Es ist sehr bequem und praktisch - das Einkaufen im Internet. 2018 wurden in Deutschland 53,6 Milliarden Euro Umsatz mit dem Internetversandhandel gemacht. Bei jeder Online-Bestellung fällt jedoch Müll an, der vermeidbar ist: Die Versandpackung sowie das Füllmaterial. Hinzu kommt der CO2-Ausstoß durch die Lieferkette. Wenn dann noch Retouren berücksichtigt werden, ist der Versandhandel eine ziemliche Belastung für die Umwelt. Verzichten Sie daher, wo es geht, auf die Bestellung im Internet und besorgen Sie sich ihre benötigten Produkte in einem Geschäft in Ihrer Nähe.

Nur Notwendiges kaufen

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft stellte im März 2012 eine Studie vor, die erstaunliches offenbarte: Etwa 82 kg Lebensmittel schmeißt der Bundesbürger im Jahr weg. Hochgerechnet landen so etwa 235 € im Müll. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass etwa zwei Drittel dieses Abfalls zumindest teilweise vermeidbar wären. 

Um den Abfall aus weggeworfenen Lebensmitteln zu reduzieren, hilft ein einfacher Trick: Kaufen Sie nur das, was sie tatsächlich brauchen. Insbesondere bei frischen Waren und solchen, die nur begrenzt haltbar sind, fällt ein großer Teil des Abfalls an. Indem Sie beim Einkauf nur das in den Wagen legen, was Sie auch verbrauchen, sparen Sie Geld und vermeiden Abfall.

Alternativen für den Haushalt

Einige Dinge, die man im Haushalt benötigt, können nicht ganz verpackungsfrei gekauft werden, z. B. Waschmittel und Reiniger. Zwar bieten viele Geschäfte mittlerweile die Möglichkeit an, leere Behälter an Refill-Stationen aufzufüllen - noch ist dieses System aber nicht in allen Supermärkten etabliert.

Für verpackte Reinigungsmittel und Haushaltsartikel macht die Verpackungsart bereits einen Unterschied: Nachfüllbeutel benötigen weniger Material für die Herstellung. Wenn Sie einen Artikel häufig benutzen, können Sie die Nachfüllpackung kaufen und reduzieren so Ihren Abfall. Für viele Produkte gibt es zudem verpackungsarme Alternativen: Eine Flüssigseife bspw. produziert mehr Abfall als eine Handseife am Stück.

Müll trennen

Die korrekte Mülltrennung ist ebenfalls eine gute Strategie, um Abfälle zu reduzieren. Wenn Sie Ihren Müll in die dafür vorgesehenen Tonnen werfen, gewährleisten Sie einen optimalen Ablauf bei der Behandlung der Abfälle. Wiederverwendbare Stoffe können bei einer korrekt befüllten Tonne leicht sortiert und dem Recycling zugeführt werden. 

Landet Müll, der sortiert werden kann, in der Restmülltonne, steigt der Aufwand für die Sortierung: Es werden zusätzliche Sortierverfahren nötig, die Energie verbrauchen. 

Um das Volumen der Mülltonne voll auszunutzen, können Sie Verpackungen wie Kartons, Getränkepackungen o. Ä. verdichten: Damit gewinnen Sie Platz in der Tonne.

Mehrwegsysteme nutzen

Der Anteil von Einwegflaschen bei verkauften Getränkebehältern steigt seit Jahren an. Dabei sind diese Flaschen von ihrer Umweltbilanz deutlich schlechter. Eine PET-Flasche wird nach einmaliger Nutzung zerkleinert und zum Teil recycelt. Im Gegenzug dazu können Mehrwegflaschen dutzende Male aufgefüllt werden, bevor sie das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Die Nutzung von Mehrweggebinden verursacht deshalb viel weniger Abfall und ist somit umweltschonender als Einwegflaschen. Am besten ist die Nutzung von Glasflaschen, denn Forscher haben herausgefunden, dass PET-Flaschen Mikroplastik an die enthaltene Flüssigkeit abgeben. Welche Auswirkungen das auf die Gesundheit hat, ist derzeit nicht bekannt.

Leitungswasser trinken

Jeder braucht täglich eine gewisse Flüssigkeitszufuhr - idealerweise besteht diese großteils aus Wasser. Viele greifen daher zum Mineralwasser. Dabei ist Leitungswasser ständigen Qualitätskontrollen unterzogen, ständig verfügbar, schmackhaft, muss keine langen Transportwege zurücklegen und ist günstiger als abgefülltes Wasser. Vieles spricht deshalb dafür, bei Durst den Wasserhahn zu öffnen. Wenn Sie gern Sprudel trinken, können Sie es mithilfe von Wassersystem mit Kohlensäure versetzen. Auf diese Weise verursachen Sie weniger Abfall, als wenn Sie jede Woche Wasserkisten schleppen. Ganz nebenbei sparen Sie sich eben diese Schlepperei und etwas Geld.

Brotdose statt Alufolie

Wenn Sie das Pausenbrot für sich oder Ihre Kinder in wiederverwendbare Brotdosen packen, sparen Sie den Abfall der Alu- oder Frischhaltefolien ein, die sich sonst verwenden würden.

Hinzu kommt der Effekt, dass die selbst zubereiteten Stullen das abgepackte Sandwich ersetzen und somit zusätzlich zur Müllvermeidung beitragen. 

Reparieren statt wegwerfen

Nicht jedes Gerät ist sofort unbrauchbar, wenn es nicht mehr funktioniert. Viele Geräte lassen sich gut wieder reparieren und können dann weiterhin ihren Dienst tun.

Wenn Sie selbst nicht die Möglichkeit haben, das kaputte Gerät zu reparieren, können Sie zu einem Repair-Café gehen. Dort finden sich engagierte Mitmenschen, die Ihnen gern helfen.

Weitere Informationen

Haben Sie noch weitere Fragen zum Thema Müllvermeidung? Nehmen Sie gern Kontakt mit unserem Serviceteam auf! So erreichen Sie uns:

  • Telefon (030) 60 97 20 0 (montags bis freitags in der Zeit von 08:00 bis 18:00 Uhr)
  • Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
  • Fax (030) 60 97 20 10

Bildnachweise (alle über iconfinder.com):

Wasserhahn: Yogi Aprelliyantom

Besen: Nikhil Rastogi

Marktstand: Eucalyp Studio

Mehrweg: Timofei Rostilov

Notwendiges: Flatart

Sandwich, Schraubenschlüssel, Paket: Chanut is Industries

Einkaufstasche: phoenix icon