Alte SolarmoduleSeit dem Jahr 2000 sind viele Solaranlagen entstanden. Im Zuge der Energiewende spielt Photovoltaik eine wichtige Rolle bei der Stromerzeugung. Aus technischen Gründen sind Solarmodule nicht unendlich lang haltbar. Etwa 25 bis 30 Jahre beträgt die Lebensdauer, dann liefern die Module keinen Strom mehr und müssen entsorgt werden. Hier erfahren Sie, wie Sie Solarmodule richtig entsorgen!

Solarmodule in Berlin entsorgen

Eine Solaranlage ist kein alltäglicher Abfall. Weil viele installierte Anlagen ihre Lebensdauer noch nicht erreicht haben, ist es noch recht selten, dass ein Solarmodul entsorgt werden muss. In wenigen Jahren werden jedoch die ersten Anlagen ihre Lebensdauer erreicht haben. Dann fallen plötzlich große Mengen an Solarmodulen an.

Solarmodule fallen, genau wie andere Elektrogeräte, unter das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG). Dieses setzt die WEEE-Richtlinie der EU in deutsches Recht um. Ziel der Verordnung ist es, das Recycling von elektronischen Geräten zu verbessern. Dazu führt das ElektroG umfassende Maßnahmen ein. Hersteller und Importeure von Solarmodulen werden verpflichtet, die alten Module zurückzunehmen und zu recyceln. Um diese Vorgaben zu erfüllen, hat die Industrie sich zusammengeschlossen. Die Firma PV Cycle koordiniert und organisiert die Entsorgung von Solarmodulen flächendeckend. Händler und Hersteller zahlen dafür einen Beitrag an den Verband. 

Um zu wissen, wo die Altmodule entsorgt werden können, muss ihre Anzahl bekannt sein. Kleinere Mengen (bis zu 20 Module) können kostenlos an den Berliner Wertstoffhöfen abgegeben werden.

Müssen ganze Anlagen ausgetauscht werden, kommen andere Wege zum Tragen: Bei größeren Mengen kann der Betrieb, der die Demontage durchführt, die Entsorgung über spezialisierte Abgabestellen durchführen. Fallen sehr große Mengen an Solarmodulen an (etwa bei Rückbau einer großen Anlage), bietet der Branchenverband individuelle Lösungen zur Entsorgung an. [1]

Rohstoffe in Solarmodulen

Die meisten Solarmodule arbeiten mit Solarzellen aus Silizium. Dieser Halbleiter ist in kristalliner Form auf einem sogenannten Wafer angeordnet. Dabei handelt es sich um eine Scheibe, die an der Oberseite mit einer Antireflexionsschicht versehen ist. Diese besteht aus Siliziumnitrid oder Titanoxid. Als Kontaktmaterialien werden Aluminium und geringe Mengen Silber eingesetzt. Die Solarzellen sind in Kunststoff eingeschweißt. 

Das Solarmodul besteht aus vielen einzelnen Zellen, die in einem Rahmen aus Aluminium angeordnet sind. Hinzu kommt eine Abdeckung aus Glas. Für die elektrischen Leitungen ist in den Modulen Kupfer verbaut. 

Diese Rohstoffe lassen sich ohne Qualitätsverluste wiederverwenden. Wegen der hohen Reinheit liegen die Ausbeuten beim Recycling bei über 80 %. [2]

Schadstoffe in Photovoltaik-Modulen

Neben Silizium existieren andere Halbleiter, die sich dazu eignen, Energie solar zu erzeugen. Die sogenannte Dünnschichttechnologie verwendet teilweise eine Mischung aus Cadmium und Tellur für die Solarzelle. Cadmium ist ein Schwermetall und damit potenziell schädlich für die Umwelt. Die korrekte Entsorgung ermöglicht jedoch eine umweltschonende Weiterverarbeitung. 

Recycling von Solarmodulen

Bei Solarmodulen auf Siliziumbasis läuft das Recycling wie folgt ab: Im ersten Schritt werden die Anschlussdosen, welche die Kabel enthalten, abgetrennt. Danach behandelt man die Module thermisch, sodass die Kunststofffolien, in welchen sich die Solarzellen befinden, sich zersetzen. Im Anschluss wird der Rahmen aus Aluminium abgetrennt. Die Zellen werden dann zusammen mit der Glaseinfassung zerkleinert. Durch verschiedene Trennverfahren wird nach Kupfer, Glas und Silizium sortiert. Die Siliziumschicht durchläuft danach eine Reinigung, bei der weitere Aluminiumteile sowie die Leitschicht aus Silber abgetrennt werden. [3]

Die anfallenden Rohstoffe können danach als Sekundärrohstoffe wieder in der Produktion eingesetzt werden.

Dünnschichtmodule bestehen zu 95 % aus Glas. Hierbei muss das Modul zerkleinert werden, damit im Anschluss die Halbleiter durch chemische Prozesse abgelöst werden können. [4]

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Quellen:

  1. https://pvcycle.de/inverkehrbringer-hersteller/

  2. Goldmann, Martens: Recyclingtechnik. München 2016. S. 472f 

  3. ebd.

  4. Goldmann Martens. S. 473

Bildnachweise:

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