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Gipskartonplatten entsorgen

Gipskartonplatten, oft auch als Rigipsplatten bezeichnet, werden im Baugewerbe aufgrund ihres geringen Gewichtes, ihres hohen Feuerwiderstands und ihrer einfachen und schnellen Verarbeitung, unter anderem für abgehängte Decken, nichttragende Innenwände, Dachverkleidungen oder Fußbodenbeläge (Estriche) verwendet. In der Trockenbauweise mit Gipsplatten haben sich besonders die Rigipsplatten des gleichnamigen Unternehmens mit Sitz in Riga etabliert. Der Name Rigips ist eine Kombination aus dem Produktionsstandort Riga und dem Baustoff Gips. Gips ist ein hervorragendes Baumaterial, doch seine Entsorgung gestaltet sich problematisch, denn Gipsplatten sind Sondermüll. Gips kann in Verbindung mit Nässe und anderen organischen Stoffen zu giftigem Schwefelwasserstoff (H2S) ausgasen. Eine Entsorgung als normaler Baumischabfall oder Bauschutt auf Bauschuttdeponien ist daher in Deutschland verboten. Eine Lagerung zwecks späterer Wiederverwendung oder aber eine Endlagerung darf nur auf speziellen Deponien erfolgen.

Gipskartonplatten in Berlin entsorgen

Kleine Mengen Rigips dürfen in die graue Restmülltonne gegeben werden. Die Entsorgung größerer Mengen, etwa als Sperrmüll, ist nicht zulässig. Große Mengen Gipsabfälle müssen daher durch ein geeignetes Entsorgungsunternehmen bzw. einen Containerdienst entsorgt werden. Zur Entsorgung von Gipskartonplatten oder sog. Rigipsplatten stellen wir geeignete Container zur Verfügung, in denen sich sämtliche Gipsabfälle unproblematisch entsorgen lassen. Diese werden anschließend in einer Aufbereitungsanlage recycelt und so für eine Wiederverwertung aufbereitet. Man hat lediglich dafür Sorge zu tragen, dass keinerlei Fremdmaterialien mit im Container beseitigt werden.

Alternativen zur Entsorgung

Wie bereits erwähnt, können Gipsabfälle zwar in kleinen Mengen in der Restmülltonne entsorgt werden, jedoch fällt Gipskarton häufiger in größeren Mengen an. Dann ist eine Entsorgung im Container in der Regel unvermeidlich.

Gipskartonplatten aus deutscher Produktion werden aktuell auch in großen Mengen für die Sanierung der Uranschlammteiche aus der Uranaufbereitung MAPE in Tschechien benötigt. Auf diese Weise wird das Material, aber dem in Deutschland gebräuchlichen Recyclingkreislauf entzogen, was gerade nicht im Sinne der Nachhaltigkeit von Gipsabfällen wie Gipskarton liegt. Zumal in Deutschland Gipskartonplatten bzw. Rigipsplatten gem. Art. 4 der EG-Abfallrahmenrichtlinie, auf nationaler Ebene das Kreislaufwirtschaftsgesetz - KrWG (§ 6 Abfallhierarchie) vorrangig einer Wiederverwendung zuzuführen sind. Außerdem zeigen Erkenntnisse aus der Geochemie, dass der oben erwähnte Entsorgungsweg nicht ganz unproblematisch ist.

Recycling von Gipskartonplatten

Die Gipsbestandteile der Gipskartonplatten oder Rigipsplatten lassen sich nahezu vollständig recyceln und im Sinne einer nachhaltigen Abfallwirtschaft ökologisch und ökonomisch wiederverwenden. Recyclinggips (RC-Gips) ist ein neuer Gips ohne Qualitätsverlust.

Welche Rohstoffe sind in Gipskartonplatten enthalten?

Gipskartonplatten bestehen, wie der Name schon erkennen lässt, aus Gips. Entweder natürlichem Gips, das ist Calciumsulfat in verschiedenen Hydratstufen, oder aus künstlichem Calciumsulfat (sog. REA-Gipse), ein Stoff, der als Nebenprodukt in Braunkohlekraftwerken anfällt. Gips ist ein wertvoller Rohstoff, der nicht nur im Baugewerbe, sondern auch in der Medizin und in der Kosmetikindustrie verwendet wird.

Zur Steigerung der Stabilität werden die Platten mit Karton ummantelt. Um sie auch gegen Feuchtigkeit unempfindlich zu machen, werden Fasern aus Kunststoff, Glas oder Zellulose in den Gips eingemischt. Doch diese Fremdstoffe sind von untergeordneter Bedeutung und werden bei der Gipsaufbereitung wieder entfernt.

Welche Schadstoffe sind in Gipskartonplatten enthalten?

Der Rohstoff Gips ist frei von gesundheitsschädlichen Substanzen. Er ist geruchsneutral und sauber. Trockenbausysteme aus Rigips sind deshalb baubiologisch völlig unbedenklich. Sie enthalten keine Schadstoffe und geben nahezu keine schädlichen Emissionen in den Innenräumen ab. Deswegen haben die Produkte vom unabhängigen Institut für Baubiologie Rosenheim GmbH (IBR) das Prüfsiegel für wohngesundes Bauen und Renovieren erhalten.

Weitere Fragen im Kontext der Entsorgung von Gipskartonplatten

Wo findet Gipskarton Verwendung? 

Gipskartonplatten mit beidseitigem Kartonbezug werden hauptsächlich für Trockenbauwände u. ä. verwendet. Eine spezielle Verwendung finden sie in Feuchträumen, als Feuerschutzplatten (GKF) und als Strahlenschutzplatte. Zur zusätzlichen Schalldämmung können auch Mineral- oder Weichfaserplatten aufgebracht werden.

Ist die Entsorgung von Gipskartonplatten im Baumischabfall zulässig?

In Deutschland gelten Gipsabfälle wegen des hohen Sulfatgehalts als Sondermüll, daher ist eine Beseitigung mit gewöhnlichem Baumischabfall nicht erlaubt.

Was tun mit größeren Mengen Bauschutt aus Gipsabfällen? 

Mit der Entsorgung ist eine Entsorgungsfirma oder ein Containerdienst zu beauftragen. Diese Unternehmen sorgen dafür, dass der Bauschutt einer ordnungsgemäßen Wiederverwendung bzw. Recycling zugeführt wird.

Welche umweltverträglichen Alternativen zur Verwendung von Naturgips gibt es? 

Der Abbau und die Nutzung von Naturgips sollen in Deutschland bis zum Jahr 2045 quasi gegen null heruntergefahren werden. Im Gegenzug gewinnt die Nutzung ökologischer Alternativen wie etwa das Recycling von Gipsabfällen zur Gewinnung von Recyclinggips zunehmend an Bedeutung.


Weitere Fragen?

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