Wohin mit dem Tapetenkleister, der nach dem Tapezieren oder der letzten Bastelaktion übrig geblieben ist? Dieser Beitrag gibt Ihnen einen Überblick zu umweltgerechten Möglichkeiten, Kleisterreste weiterzuverwenden oder zu entsorgen. Wie lange sind Kleisterreste noch haltbar und wie werden sie gelagert? Und wie entsorgen Sie größere Mengen an Kleister? Auf die häufigsten Fragen erhalten Sie hier Antwort.

Kleisterreste in Berlin entsorgen

Tapetenkleister ist ein Klebstoff auf Basis von Stärke und Zellulose, der mit Wasser aufquillt. Reste sind deshalb ungiftig und zählen nicht zum Sondermüll. Die einfachste Variante der Entsorgung führt also über die Restmülltonne. Idealerweise lassen Sie ihn erst eintrocknen, bevor Sie ihn in die Tonne werfen. Noch flüssige Reste geben Sie bitte nur in gut verschlossenen Gefäßen in den Restmüll. In Berlin können Sie größere Mengen Restabfall auch bei den Recyclinghöfen abliefern. Hierfür fällt pro angefangene 50 Liter eine Gebühr von 3,00 Euro an (Stand 03/23). Die Annahme an den Recyclinghöfen ist nur dann zulässig, wenn die Reste aus privaten Haushalten stammen. Auch die Anlieferung ist nur durch Privatpersonen möglich. Fallen mehr Abfälle an, weil Sie Renovierungsarbeiten durchführen? Ein Containerdienst ist eine geeignete Lösung, um Kleisterreste und andere Bauabfälle zu entsorgen.

Alternativen zur Entsorgung

Die Berliner Stadtreinigung bietet auch einen Tausch- und Verschenkmarkt an. Vielleicht findet sich jemand, der gerade genau diese Menge für eine kleine Renovier- oder Bastelaktion braucht. Tapetenkleister eignet sich gut für Pappmaché. Fragen Sie einfach im Kindergarten oder der Schule in der Nachbarschaft nach, ob Kleber zum Basteln gebraucht wird. Eine Anzeige im Internet für Selbstabholer wäre ebenfalls eine bequeme Alternative, den Kleister loszuwerden und dabei Müll zu vermeiden. Geben Sie den Kleber zeitnah weg. Bis zu sieben Tage hält sich der angerührte Kleber noch. Verschließen Sie ihn luftdicht und stellen Sie ihn, wenn möglich, kühl. Bei großer Hitze werden die enthaltenen organischen Substanzen vergären und es wird sich zudem Schimmel bilden.

Rohstoffe in Kleister

Kleister ist aus ökologischer Sicht der beste Kleber, den es gibt. Dies bestätigt auch Wecobis, das ökologische Baustoffinformationssystem des deutschen Bauministeriums. Grundsätzlich besteht er immer aus einer Mischung von Zellulose, Stärke und Wasser. Verkauft wird er meist in Pulverform, das Wasser mischen Sie selbst dazu. Auch als Pulver ist Kleister nicht unverderblich, da es sich um rein organische Stoffe handelt. Trocken gelagert ist das Pulver in der Regel 2 Jahre haltbar. Der bis heute meistverkaufte Tapetenkleister erhält seinen Namen von der verwendeten Methylzellulose. Diese Verbindung aus Zellulose und Stärke ist ungiftig und findet sogar in der Lebensmittelindustrie Verwendung. Als Gelier-, Verdickungs- und Überzugsmittel finden Sie Methylzellulose auf der Zutatenliste als Nummer E 461. Bei Spezialkleister wird zusätzlich ein Harzanteil zugefügt. Vorwiegend in Form von Kunstharz. Auch können hier chemische Bestandteile wie Weichmacher oder Biozide enthalten sein. Dies ergibt eine höhere Klebekraft. Für schwere Tapeten ist Spezialkleister daher besser geeignet. Egal, ob Zusätze im Kleber waren oder nicht: Tapetenreste gehören zum Restmüll und lassen sich somit leicht über den Hausmüll entsorgen. Lediglich die Menge kann bei größeren Renovierungsarbeiten für die Hausmülltonne zu viel werden. In diesem Fall ist die Abgabe am Recyclinghof möglich.

Wichtige Antworten um die Entsorgung von Kleister

Dürfen Kleister und Tapetenreste in die Restmülltonne?

Ja, beide sind Restmüll. Daher sollten Sie auch in der Restmülltonne entsorgt werden.

Ist Kleister giftig?

Nein, absolut nicht. Die Grundbestandteile sind Zellulose und Stärke, welche auch in der Lebensmittelindustrie verwendet werden. In Spezialkleister können Harze und andere Substanzen zugesetzt sein. Auch dieser ist für die Umwelt unbedenklich.

Wie lange ist Kleister haltbar?

Kleisterpulver ist etwa zwei Jahre haltbar. Fertig angerührt, bei kühler Lagerung, hält er etwa eine Woche.

Kann Kleister schimmeln?

Ja, da die darin enthaltenen organischen Substanzen reagieren mit den Schimmelsporen in der Luft, wodurch Schimmel entsteht.

Dürfen Kleisterreste im Abfluss entsorgt werden?

Unbedenklichkeit für die Umwelt heißt nicht automatisch auch geeignet für den Abfluss. Kleisterreste können im Rohr zu Verklumpungen führen, die nur vom Rohr-Profi entfernt werden können. Wir wollen Ihnen nicht verschweigen, dass dennoch oft Kleisterreste mit viel Wasser vermischt in der Toilette landen. Empfehlen möchten wir Ihnen das aber auf gar keinen Fall. Wenn Sie unsicher über die Art Ihres Kleisters und etwaige Zusatzstoffe sind, stellen Sie uns gerne Ihre Fragen. Vielleicht haben Sie noch andere Ideen zur Entsorgung, auf die wir nicht eingegangen sind. Schreiben Sie uns einfach.

Weitere Fragen

Haben Sie Fragen zur Entsorgung von Kleister, können Sie unser Fachpersonal ansprechen. Sie erreichen es auf folgenden Wegen:

 

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