Der Earth Day am 22. April erinnert an unsere Verantwortung für unseren Planeten. Das Motto des Earth Day 2025 „Du machst den Unterschied“ ist ein Aufruf an uns alle.
Weltweit setzen sich zahlreiche Initiativen für den Schutz von Umwelt und Klima ein und kämpfen für den Erhalt der Erde. Mit Spenden oder ehrenamtlicher Mithilfe können wir Umweltprojekte unterstützen. Das ist eine Möglichkeit, uns für Nachhaltigkeit zu engagieren.
Umwelt- und Klimaschutz fängt jedoch im Kleinen an. Wenn wir unseren eigenen Alltag ökologischer ausrichten, können wir zusammen Großes erreichen.
Lernen Sie einige Beispiele für gelungene Umweltprojekte kennen. Und lassen Sie sich motivieren, mit kleinen Veränderungen im eigenen Lebensstil die Zukunft unserer Erde positiv zu beeinflussen.
Inhalt
Erfolgreiche Umweltprojekte
Projekte zur ökologischen Nachhaltigkeit haben die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen auf der Erde zum Ziel. Ob es um den Schutz von Lebensräumen oder um den Erhalt der Artenvielfalt, um Klimaschutz oder um die Vermeidung von Verschmutzung geht: Klimaprojekte tragen dazu bei, dass auch zukünftige Generationen eine lebenswerte Welt vorfinden.
Schutz der Wälder: „Der Wald der Kinder“ in Bolivien
Das Projekt der Umweltschutz-Organisation WWF (World Wide Fund For Nature) begann 2010 mit einigen Schulgärten und kleinen Schulwäldern. Der Name des Projekts BOSNI ist die Abkürzung für das spanische BOSque de NInos - Wald der Kinder. Der Gedanke des Projekts: Die Kinder sollen einen engen Bezug zur Natur bekommen und dadurch ein Bewusstsein für deren Schutz entwickeln. Durch die eigene Arbeit in den Gärten und kleinen Wäldern, beim Pflanzen, Bewässern, Säen und Ernten machen die Kinder wertvolle Erfahrungen und lernen eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren kennen und verstehen.
Aus dem ursprünglich auf drei Schulen begrenzten Projekt entwickelte sich im Laufe der Jahre ein Bildungsprogramm der bolivischen Regierung. Heute ist die BOSNI-Methode in Bolivien ein verpflichtendes Unterrichtsfach.
Fünf Umweltbildungszentren ergänzen das Programm. Immer mehr Menschen verstehen inzwischen, dass die hohen Entwaldungsraten in Bolivien die Umwelt gefährden und setzen sich für den Schutz der Wälder ein.
Artenvielfalt: „Aktionsbündnis Streuobst“ in Deutschland
Streuobstwiesen bieten bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und sind von großer Bedeutung für die Artenvielfalt. Der Bestand an wertvollen Streuobstwiesen ist jedoch in den letzten Jahrzehnten stark rückläufig.
Der Landesbund für Vogelschutz (LBV), der Bund Naturschutz (BN) und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) haben daher in Bayern das gemeinsame Projekt „Aktionsbündnis Streuobst“ ins Leben gerufen.
Zwischen Januar 2024 und Dezember 2028 wurden und werden bayernweit auf verbandseigenen Flächen neue Streuobstbäume gepflanzt. Bestehende Bestände werden gepflegt und durch eine angepasste Bewirtschaftung naturschutzfachlich aufgewertet.
Gleichzeitig organisiert das Aktionsbündnis Veranstaltungen, Aktionen und Mitmach-Initiativen rund um das Themenfeld Streuobstwiese, um die Öffentlichkeit für die Bedeutung dieses Lebensraums zu sensibilisieren.
Renaturierung von Gewässern: „Gummistiefelland“ in der Schweiz
Der Verein Pro Natura Baselland führte zwischen 2007 und 2018 die Aktion „Gummistiefelland“ durch. In Zusammenarbeit mit Landwirten, Förstern, Landbesitzern und Behörden wurden zahlreiche kleine Gewässer im Baselgebiet ausgedolt und wieder zurück ans Tageslicht geholt. Es entstanden neue Lebensräume für Tierarten wie etwa den Feuersalamander, die Prachtlibelle oder den Iltis sowie für eine reiche Pflanzenwelt. Beim Plantschen in den wiedergewonnenen Gewässern entdecken Kinder viele Tiere und Pflanzen und erleben hautnah die Natur.
Rekultivierung im Braunkohlebergbau: „Geotop Wackersdorfer Braunkohle“ in Deutschland
Bis 1982 wurde im Bereich Wackersdorf im bayerischen Bezirk Oberpfalz Braunkohle abgebaut. Mittlerweile ist dort eine Seenlandschaft entstanden, die vom Bayerischen Landesamt für Umwelt in die Liste der 100 schönsten Geotope Bayerns aufgenommen wurde.
Während der jahrzehntelangen Kohleförderung wurden etliche Tagebaugruben wieder aufgefüllt. Nach dem Ende des Braunkohleabbaus übernahm das Unternehmen Uniper die Verantwortung für die Rekultivierung. Die noch verbliebenen Gruben wurden mit großem Erfolg wieder in die Landschaft integriert. Weite Wasserlandschaften mit Seen wie dem Murner See, dem Steinberger See oder dem Brückelsee bilden einen wertvollen Natur- und Freizeitraum. Die Flöze, die noch heute im Süden von Wackersdorf sichtbar sind, zeugen noch vom ehemaligen Braunkohleabbau.
Meeresschutz: „Ocean Conservation Project“ in Portugal
„Ocean Conservation“ in Portugal ist ein Freiwilligenprojekt. Es geht darum, das Meer entlang der Atlantikküste Portugals von Müll zu reinigen, um die Tier- und Pflanzenwelt unter Wasser zu schützen.
Freiwillige, die dabei mithelfen wollen, erhalten in einer Tauchschule vor Ort eine Tauchausbildung und bekommen Einblicke vermittelt über die Zusammenhänge des Ökosystems im Meer.
Das Projekt findet jeweils zwischen März und Oktober statt. Die Teilnahme ist ideal für Menschen, die gerne tauchen oder tauchen lernen wollen, und die sich tatkräftig für die Umwelt einsetzen möchten.
Umweltschutz beginnt im Alltag
In unserem persönlichen Alltag können wir vieles tun, um die Umwelt zu schützen, natürliche Ressourcen zu schonen und zur Artenvielfalt beizutragen. Tipps zum Klimaschutz im Alltag umzusetzen, lohnt sich doppelt: Was der Umwelt nützt, schont oft auch unseren Geldbeutel.
Hier ein paar Tipps, wie Sie in verschiedenen Bereichen Ihres Lebens Energie und Wasser sparen, Müll vermeiden oder Tiere schützen können.
Tipps für die Wohnung
- Heiztemperatur um 1 Grad reduzieren - mit einem dicken Pulli kein Problem
- Wassersparer an Wasserhähnen, Duschköpfen und Toilettenspülungen einbauen - eine einfache Möglichkeit zum Wasser sparen
- umweltschonende Putzmittel verwenden - und auch diese sparsam
- Waschmaschine und Geschirrspüler im Ökoprogramm nutzen
- stromsparende Haushaltsgeräte betreiben - am besten mit der Energieeffizienzklasse
Tipps für den Garten
- mit Regenwasser gießen
- Blühpflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten anbauen
- Insektenhotels aufstellen
- Nistkästen aufhängen
- Reisighaufen für Igel liegen lassen
Weitere TIpps und Tricks rund um nachhaltiges Gärtnern erhalten Sie in unserem Blog-Beitrag „Nachhaltigkeit im Frühling – Umweltfreundliche Ideen für Haus und Garten“
Tipps für den Einkauf
- weniger tierische und mehr pflanzliche Lebensmittel kaufen für eine klimafreundliche Ernährung
- saisonale und regionale Produkte einkaufen
- umweltfreundliche Verpackungen verwenden - etwa Obst- und Gemüsenetze statt Plastiktüten, Brotbeutel statt Papiertüte
- Verderbliches in passender Menge kaufen statt Lebensmittel wegzuwerfen
Tipps für unterwegs
- kürzere Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen statt mit dem Auto
- Fahrgemeinschaften bilden
- ein Gemeinschaftsauto statt des eigenen Autos nutzen (Carsharing)
- umweltfreundliche Formen des Reisens statt Flugreisen oder Kreuzfahrten
- den Coffee To Go in den eigenen Trinkbecher füllen lassen, statt Unmengen von Pappbechern plus Plastikdeckeln zu verbrauchen
Fazit
Der Earth Day regt zum Nachdenken über Umweltprobleme, Klimakrise und die Zukunftsaussichten der Erde an. Umweltinitiativen auf der ganzen Welt setzen sich dafür ein, die Erde zu schützen. Jeder und jede einzelne von uns kann mithelfen und in kleinen Schritten den eigenen Alltag nachhaltiger leben. Gemeinsam können wir es schaffen, dass unser Planet für uns und für zukünftige Generationen ein gutes Zuhause bleibt.
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