Ein Hund verursacht jährlich 0,95 Tonnen CO2, eine Katze 0,38 Tonnen. Haustierhaltung trägt damit zwar einen vergleichsweise geringen, aber dennoch nicht unerheblichen Teil zum weltweiten CO2-Ausstoß bei. Die gute Nachricht: Sie können Ihre Vierbeiner nachhaltiger versorgen, ohne dass es ihnen an etwas fehlt. In diesem Artikel verraten wir Ihnen sieben Ideen für nachhaltige Haustierhaltung.

Glücklicher Hund im GrünenDie Deutschen lieben Haustiere: Nach Angaben des Statistikportals Statista leben in den Haushalten der Bundesrepublik rund 36 Millionen Hunde, Katzen, Meerschweinchen und andere Tiere. Darunter sind mehr als 15 Millionen Katzen, rund zehn Millionen Hunde, fünf Millionen Kleintiere und 3,5 Millionen Ziervögel.

1. Haustiere nachhaltig füttern

Die Hunde und Katzen in Deutschland vertilgen jährlich rund eine Million Tonnen Fleisch. Der größte Teil davon dürfte aus Massentierhaltung stammen. Zudem fällt durch die Dosen und Tüten jede Menge Verpackungsmüll an. Wer seine Vierbeiner umweltverträglich füttern möchte, hat gleich mehrere Ansatzpunkte:

  • Fleischkonsum reduzieren

Können Hunde und Katzen auch vegetarisch oder vegan ernährt werden? Hier gehen die Meinungen auseinander. Tierschutzorganisationen halten das bei Hunden durchaus für möglich, raten bei Katzen aber von einer fleischlosen Ernährung ab. Denn letztlich stammen sie von Raubtieren ab, die sich in freier Wildbahn von Fleisch ernährt haben. Experten empfehlen, den Fleischanteil im Futter probeweise zu reduzieren und zu beobachten, wie es dem Tier geht. Fragen Sie außerdem am besten Ihren Tierarzt um Rat, wenn Sie eine Futterumstellung planen. Kleine Tiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen sind von Natur aus Pflanzenfresser und damit Veganer.

  • Auf Futter mit Insektenprotein umsteigenNachhaltige Ernährung für Hunde

Wenn Sie auf Futter mit tierischen Proteinen nicht verzichten möchten, könnte Futter mit Insektenprotein eine Option sein. Diese Proteinquelle wird auch für Menschen als umweltverträglicher Fleischersatz gehandelt. Ihr ökologischer Fußabdruck ist um ein Vielfaches geringer als zum Beispiel der von Rindfleisch. Für die Herstellung ist weniger Wasser und weniger Fläche notwendig, es gelangt außerdem weniger CO2 in die Atmosphäre. Erhältlich ist sowohl Katzen- als auch Hundefutter, das zum Beispiel aus Larven hergestellt ist.

  • Futter selbst zubereiten

Ob mit Fleisch, vegetarisch oder vegan: Wenn Sie das Futter für Ihren vierbeinigen Liebling selbst herstellen, können Sie auf gute Zutaten achten und, wenn Sie das möchten, den Fleischanteil geringhalten. Vor allem Leckerlis für Hunde können Sie schnell selbst backen. Die Zutaten können Sie dann sogar nachhaltig einkaufen.

  • Fair produziertes Futter und Biofutter kaufen – am besten in großen Verpackungen

Wenn Sie Hunde- oder Katzenfutter kaufen, tun Sie der Umwelt und Ihrem Tier etwas Gutes, wenn Sie fair produziertes Biofutter wählen. Am besten kaufen Sie gleich größere Mengen – damit reduzieren Sie Verpackungsmüll.

2. Hundekot umweltverträglich beseitigenHundekot entsorgen

Experten schätzen, dass in Deutschland pro Jahr rund 500 Millionen Hundekotbeutel verbraucht werden. Natürlich ist es wunderbar, wenn Hundehalter Verantwortung übernehmen und das Geschäft ihres Vierbeiners entsorgen. Doch damit verursachen sie auch eine Menge Plastikmüll. Zum Glück gibt es für Plastik-Hundekotbeutel Alternativen:

  • Papier oder Pappe

Papier oder Pappe sind sehr viel umweltfreundlicher als Plastik. Mit Hundekot können diese Rohstoffe zwar auch nicht in der Papiertonne entsorgt werden, da sie aber biologisch abbaubar sind, wird eine bessere Umweltbilanz als mit Plastik erzielt.

  • recyceltes Plastik

Auch recyceltes Plastik ist immer noch belastend für die Umwelt – zumindest wurden dafür aber keine neuen Rohstoffe verbraucht.

  • aus Bioplastik oder Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen

Dieser Punkt ist etwas kompliziert. Denn auch wenn Plastik als „biologisch abbaubar“, „kompostierbar“ oder „aus nachwachsenden Rohstoffen“ deklariert ist, heißt das nicht, dass es auch umweltverträglich ist.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über nachhaltige und vermeintlich nachhaltige Verpackungsmaterialien.

So oder so gilt: Entsorgen Sie den Hundekotbeutel immer im Mülleimer und lassen Sie ihn nicht im Park liegen.

3. Katzentoilette nachhaltig gestaltenNachhaltiges Katzenstreu

Bei Katzen ist das Katzenstreu ein wichtiger Umweltfaktor. Als Alternative zum gängigen Streu aus mineralischen Rohstoffen, ist es auch aus Pflanzenfasern, Holz, Stroh oder Papier erhältlich. Diese Stoffe sind biologisch abbaubar und weniger umweltbelastend. Wichtig ist jedoch: Selbst mit nachhaltigem Katzenstreu gehört das Geschäft Ihres Stubentigers nicht in die Biotonne, sondern muss in der Restmülltonne entsorgt werden.

4. Tierspielzeug selbst basteln oder gebraucht kaufen

Wie bei vielen anderen Gegenständen gilt auch bei Tierspielzeug: Bevor Sie etwas Neues kaufen, versuchen Sie erst, das Hundespielzeug oder den Katzenbaum gebraucht zu bekommen. Alternativ können Sie Spielzeug auch selbst basteln. Aus alten Kleidern können Sie schnell einen Ball oder ein Wurfspielzeug für Ihren Hund fertigen. Ein Zweig mit Schnur und Papierkugel wird in wenigen Minuten zu einer Katzenangel. Möchten Sie Ihrem Vierbeiner doch einmal etwas Neues schenken, achten Sie auf ökologisches Spielzeug aus fairer Produktion.

5. Natur schützen

Hunde und Katzen sind zwar schon lange domestiziert, aber dass sie ursprünglich von Raubtieren abstammen, zeigen sie immer wieder, wenn sie anderen Tieren hinterherjagen oder wenn Katzen Ihnen den einen oder anderen Vogel vor die Füße legen. Halten Sie deshalb Ihren Hund an der Leine, wenn Sie im Park oder Wald spazieren gehen, damit er keine Wildtiere stört. Katzen halten Sie, wenn möglich, am besten in der Wohnung oder im Haus, damit sie Vögeln keinen Schaden zufügen können. Bieten Sie ihnen genügend Beschäftigung und Gelegenheit zum Spielen und Jagen, damit sie sich austoben können.

6. Tierhaare nachhaltig entfernenTierhaare nachhaltig entfernen

Wenn sich beim Fellwechsel in der ganzen Wohnung Tierhaare verteilen, sind Tierhalter schnell versucht, zu einer Fusselrolle zu greifen. Die Rollen sind schließlich praktisch und außerdem sehr günstig. Doch sie bestehen aus beschichtetem Papier sowie Plastik und müssen im Restmüll entsorgt werden. Ein alter Gartenhandschuh oder eine Strumpfhose können gleiche Dienste leisten und Polstermöbel, Kleidung usw. ebenfalls von Katzenhaaren befreien.

7. Das richtige Haustier auswählen

Natürlich verlangt niemand von Ihnen, Ihren geliebten Hund oder Ihre Katze wegzugeben und sich stattdessen ein – vegan fressendes – Meerschweinchen zu kaufen. Wenn Sie sich ein Haustier zulegen, ist die Umweltbilanz sicher nicht der entscheidende Aspekt. Und wer sich einen Hund als treuen Gefährten für Spaziergänge wünscht, kann mit einem Ziervogel wenig anfangen. Es lohnt dennoch, vorab über eine umweltbewusste Haltung nachzudenken.

Nachhaltiges Haustier MeerschweinchenWenn Sie sich für eine Tierart entschieden haben, versuchen Sie, einem Tier aus dem Tierheim ein neues Zuhause zu schenken oder eines von einem anderen Besitzer zu übernehmen. Vorsicht ist bei Rassetieren angebracht: Sie werden teilweise ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Tiere gezüchtet. Wenn Sie doch ein Rassetier möchten, informieren Sie sich über den Züchter.

Nun möchten wir von Ihnen wissen: Wie achten Sie bei der Haustierhaltung auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit? Würden Sie Ihren Hund vegan ernähren? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

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Bildnachweise

© Vorschau- und Header-Bild: Cristina / stock.adobe.com

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© Hund mit essen: annaav / stock.adobe.com

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© Katze in Katzentoilette: blove / stock.adobe.com

© T-Shirt mit Fusselrolle: dream@do / stock.adobe.com

© Meerschweinchen mit Hand: kurashova / stock.adobe.com