Die einen zelebrieren es ausgiebig, anderen genügt ein Kaffee. Egal, wie Sie Ihr Frühstück genießen: Sie haben viele Möglichkeiten, nachhaltig und umweltverträglich in den Tag zu starten. In diesem Artikel geben wir Ihnen 10 Tipps für ein „grünes“ Frühstück.

Die Deutschen frühstücken gerne: Mehr als die Hälfte frühstückt jeden Tag, ein Drittel zumindest ab und zu. Das geht aus einer Umfrage von Statista hervor. In einer weiteren Umfrage fand das Statistikportal heraus, dass für mehr als die Hälfte der Deutschen ein Kaffee zum Frühstück dazugehört. Rund ein Drittel gönnt sich morgens Brötchen.

Auswahl der Lebensmittel – was zu einem nachhaltigen Frühstück dazu gehört

Wie nachhaltig Ihr Frühstück ist, hängt in erster Linie von den Lebensmitteln ab. Die gute Nachricht: Sie müssen auf nichts verzichten. So stellen Sie ein „grünes“ Frühstück zusammen:

Brot und Brötchen vom Bäcker statt aus der Tiefkühltruhe

Setzen Sie für ein nachhaltiges Frühstück auf Brot oder Brötchen von einem Bäcker aus der Gegend, der seine Waren vor Ort herstellt. Aufbackbrötchen sind in Plastik verpackt und insbesondere Tiefkühlbackwaren verbrauchen für die Kühlung und beim Aufbacken viel Energie. Es spricht nichts dagegen, eine Packung für den Notfall zuhause zu haben – als tägliches Frühstück sind sie aber nicht geeignet.

Haferflocken: Nachhaltig, gesund und lecker

Haferflocken bei nachhaltigem FrühstückHaferflocken sind ein pflanzliches, nachhaltiges und sehr gesundes Frühstück – zudem sind sie deutlich günstiger als Brot vom Bäcker. Wenn Sie die Haferflocken dann auch noch unverpackt kaufen, umso besser.

Obst und Gemüse aus der Region und nach Saison

Eine Banane, ein paar Beeren, ein Stück Gurke auf dem Käsebrot – Obst und Gemüse sorgen für den Frische- und Vitaminkick beim Frühstück. Greifen Sie für einen grünen Start in den Tag zu saisonalem und regionalem Obst und Gemüse. In den Wintermonaten machen Sie bestenfalls um Tomaten und Erdbeeren einen großen Bogen – der Umwelt zuliebe.

Sie möchten nachhaltig Lebensmittel einkaufen? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, worauf Sie achten können und wo Sie in Berlin fündig werden: „Nachhaltigkeit im Supermarkt – hier kaufen Sie umweltverträglich ein“

Wenige Eier und wenn, am besten vom Bauern

Glückliches Huhn auf Feld für nachhaltige EierOb Rührei, Omelette oder Frühstücksei: Ein klassisches Frühstück kommt kaum ohne Eierspeisen aus. Als tierisches Produkt haben Eier allerdings eine schlechtere Ökobilanz als pflanzliche Lebensmittel. Greifen Sie also am besten zu Bio-Eier aus der Region, idealerweise direkt vom Bauern. Vielleicht genügt es auch, sie nur sonntags zum Frühstück zu genießen.

Wie Sie Eier aus umweltverträglicher Haltung erkennen und was die Siegel und Abkürzungen auf dem Karton eigentlich bedeuten, können Sie in unserem Artikel zu einem nachhaltigen Osterfest nachlesen.

Aufstrich: Fairer Genuss am Frühstückstisch

Honig, Nuss-Nougat-Creme und Marmelade sorgen beim Frühstück für süßen Genuss. Produkte aus fairem Handel machen Ihr Frühstück zu einem nachhaltigen Start in den Tag. Bei Nuss-Nougat-Creme können Sie zusätzlich darauf achten, dass kein Palmöl enthalten ist, da der Anbau einen Großteil der Abholzung im Regenwald verantwortet. Marmelade aus der Region lässt sich heutzutage außerdem leicht in Geschäften und auf Märkten finden.

Kaffee: Effizient kochen, fair genießen

Eine gute Tasse Kaffee ist für viele Menschen ein absolutes Muss, um fit in den Tag zu starten. Leider kann der Wachmacher keine gute Ökobilanz vorweisen. Experten haben berechnet, dass pro Tasse im Schnitt 80 Gramm CO² anfallen. Bei einer Tasse pro Tag kommen im Jahr 292 kg zusammen - so viel wie bei einem Flug von Berlin nach Kairo. Hinzu kommt der Verpackungsmüll, der vor allem bei gängigen Kaffee-Kapseln ordentlich zu Buche schlägt. Zu guter Letzt werden die Kaffeebohnen schlimmstenfalls unter ausbeuterischen Bedingungen angebaut und geerntet, manchmal sogar von Kindern. Gute Gründe, um den eigenen Kaffeekonsum zu überdenken und so nachhaltig wie möglich zu gestalten.

Schon bei der Zubereitung gibt es einige Dinge zu beachten. Ob Pads, Kapseln oder die guten alten Filterkaffeemaschinen am nachhaltigsten sind, kommt auf Ihre persönlichen Gewohnheiten an. Wenn Sie mehrere Tassen Kaffee auf einmal zubereiten möchten, sind Filtermaschinen mit Glaskanne gut geeignet. Die Kaffeefilter können kompostiert werden und es wird nur einmal Energie benötigt, um das Wasser zu erhitzen – vorausgesetzt, Sie schalten die Warmhaltefunktion möglichst schnell aus, da sie viel Strom verbraucht.

Nachhaltige kompostierbare KaffeekapselnWenn Sie immer nur einzelne Tassen Kaffee kochen möchten, könnten Pad- oder Kapselmaschinen nachhaltiger sein. Der Kaffee lässt sich portionsweise zubereiten, sodass nichts weggeschüttet werden muss. Da klassische Kapseln in der Herstellung aber viel CO2 verbrauchen und wegen des Aluminiums viel Müll verursachen, setzen Sie am besten auf Pads oder kompostierbare Kapseln. Kaffeevollautomaten bereiten Kaffee zwar auch tassenweise zu. Wenn sie ständig auf Standy-by stehen, verbrauchen allerdings auch sie viel Energie.

Wer Espresso trinkt, ist mit einem Espressokocher, den man auf den Herd stellt, am nachhaltigsten unterwegs, da hier gar kein Verpackungsmüll anfällt. Die Kannen sind in verschiedenen Größen erhältlich, sodass Sie auch mehrere Tassen gleichzeitig aufbrühen können.

Im Großen und Ganzen tun Sie aber schon einiges für die Umwelt, wenn Sie folgende Aspekte beachten:

  • Greifen Sie zu Kaffee aus fairem Handel.
  • Finden Sie die Zubereitungsart, die am besten zu Ihrem Bedarf passt.
  • Kochen Sie nur so viel Kaffee, wie Sie trinken.
  • Schalten Sie den Stand-by-Modus so früh wie möglich aus.
  • Ziehen Sie Alternativen in Betracht - beispielsweise Getreidekaffee

Tee: Aus fairem Handel oder aus dem Pfandglas

Der ökologische Fußabdruck von Tee ist hingegen deutlich besser als der von Kaffee: Beim Anbau von Tee wird für die gleiche Menge weniger Fläche benötigt, als es für Kaffee der Fall ist. Dennoch gilt: Kochen Sie nur so viel, wie Sie wirklich trinken und greifen Sie für einen grünen Start in den Tag zu Produkten aus fairem Handel. Bio-Supermärkte bieten teilweise losen Tee im Pfandglas an.

Vegan for the win

Für die meisten tierischen Produkte gibt es mittlerweile vegane Alternativen. Hafer- und Mandelmilch haben schon ihren Weg in viele deutsche Kühlschränke gefunden und auch pflanzliche Wurst- und Käsealternativen gewinnen immer mehr Fans. Zu Recht – das Umweltbundesamt hat ermittelt, dass bei der Herstellung von Fleischersatzprodukten auf Basis von Soja oder Weizen nur rund ein Zehntel der Treibhausgase freigesetzt werden, die für die gleiche Menge Rindfleisch entstehen würden. Außerdem wird sehr viel weniger Wasser verbraucht. Pflanzliche Milch ist für die Umwelt ebenfalls deutlich besser als Kuhmilch. Am besten schneidet Hafermilch ab: Hafer kann hierzulande angebaut werden und verbraucht viel weniger Wasser als Reis oder Mandeln. Probieren Sie einfach aus, ob das auch für Ihr Frühstück in Frage kommt.

Wie Sie sich klimafreundlich ernähren, erfahren Sie auch in diesem Beitrag: „Gesunde Ernährung für den Klimaschutz“.

Nachhaltiges Frühstück für unterwegs

Nachhaltiges Frühstück zum MitnehmenManchmal reicht die Zeit morgens nicht, um zuhause zu frühstücken. Ein Mehrweg-Becher aus dem heimischen Küchenschrank kann unterwegs aufgefüllt werden und vermeidet jede Menge Abfall. Auch Ihr Müsli oder Brot können Sie in einer Aluminium- oder Müslidose einpacken.

Plastikverpackungen reduzieren

Käse und Wurst sind häufig in Plastik verpackt – stehen sie regelmäßig auf dem Frühstückstisch, kommt auf Dauer einiges an Plastikmüll zusammen. Wenn es in Ihrem Supermarkt eine Käse- und Wursttheke gibt, fragen Sie, ob Sie eigene Dosen mitbringen können. Damit wird Ihr Frühstück gleich viel nachhaltiger.

Fazit: Es gibt viele Möglichkeiten, das Frühstück am heimischen Küchentisch nachhaltig zu gestalten, ohne auf Genuss zu verzichten. Wir wünschen Ihnen einen guten und nachhaltigen Start in den Tag!

Haben Sie weitere nachhaltige Frühstückstipps? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar.

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Bildnachweise

© Vorschau- und Header-Bild: Syda Productions / stock.adobe.com

© Haferflocken: kuvona / stock.adobe.com

© Huhn: sas / stock.adobe.com

© Kompostierbare Kaffeekapseln: Julia / stock.adobe.com

© Rucksack mit Frühstück zum Mitnehmen: UlrikaArt / stock.adobe.com