In Berlin gehören Festivals zum Alltagsleben. Sobald die Tage länger werden, sorgen zahlreiche Open-Air- und Indoor-Ereignisse für Anregung, Stimmung und Unterhaltung. Die OrganisatorInnen der Veranstaltungen sind sich ihrer Verantwortung für die Umwelt, die Menschen und die Stadt bewusst. Mit durchdachten Methoden gelingt es ihnen, nachhaltig zu planen. Auch BesucherInnen haben die Möglichkeit, aktiv dazu beizutragen, Umweltbelastungen zu vermeiden.

So werden Festivals nachhaltig

Für ein umweltfreundliches Festival benötigt man ein ganzheitliches Konzept. Best Practice ist es, sich dabei auf die Anreise, die Verpflegung, die Energieversorgung, die Ausstattung und die Müllvermeidung zu konzentrieren. In Berlin existieren zahlreiche Vorreiterprojekte für klimaneutrale Veranstaltungen. Das Business-Festival "BESTIVAL" etwa verfolgt einen dreistufigen Ansatz und richtet die gesamte Konzeption, Organisation und Umsetzung nach einer durchdachten Nachhaltigkeitsstrategie aus: Emissionen werden vermieden, der CO₂-Ausstoß gemessen und unvermeidbare Emissionen kompensiert. Catering, Ausstattung und Technik stammen von regionalen Anbietern. Gäste erhalten die sogenannte Welcome Card und genießen damit für 48 Stunden bis 6 Tage freie Fahrt mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln.

Ökologisch verantwortungsvolle Planung und Organisation

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Bereits die richtige Wahl des Veranstaltungsortes trägt zur Nachhaltigkeit eines Festivals bei. Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs sollten maximal 1000 Meter entfernt sein. Die An- und Abreise mit Bus oder Bahn reduziert die CO₂-Emissionen erheblich. Zudem sollten Veranstaltungsorte erneuerbare Energien nutzen und eine gut sichtbare Mülltrennung anbieten. Einige Locations in Berlin sind bereits als nachhaltige Partner zertifiziert, beispielsweise das “Magazin in der Heeresbäckerei” oder das “NIRGENDWO” im Wriezener Park.

Die Kooperation mit Hotels, die auf erneuerbare Energien setzen, über transparente Recyclingprozesse verfügen und idealerweise in einem Umkreis von fünf Kilometern zur Veranstaltungsstätte liegen, ermöglicht angereisten FestivalbesucherInnen und der Crew einen nachhaltigen Aufenthalt. 

Abfallvermeidung und Recycling

Die Vermeidung von Abfall hat bei der Organisation eines nachhaltigen Festivals höchste Priorität. Reduzierte Buffets und angepasste Portionen helfen, Überschüsse zu vermeiden. Bei der Bereitstellung von Getränken sollte darauf geachtet werden, dass durch Alternativen wie Fässer ein hohes Plastikflaschenaufkommen vermieden wird. 

Ein Beispiel hierfür ist das Berliner Festival "Nation of Gondwana", das sich konsequent der Müllvermeidung widmet. Anstelle von Plastikbechern werden Mehrwegbecher mit Pfandsystem verwendet, und die FestivalbesucherInnen engagieren sich am Ende freiwillig bei der Reinigung des Geländes.

Soziale und wirtschaftliche Verantwortung

Nachhaltige Großveranstaltungen berücksichtigen auch soziale Aspekte. Dies bedeutet, dass möglichst viele lokale Unternehmen einbezogen werden – von Technikdienstleistern über Caterer bis hin zu Dekorateuren. Besonders wichtig sind faire Arbeitsbedingungen und der Schutz vor Diskriminierung. Viele Veranstalter orientieren sich an der „Charta der Vielfalt“, was bedeutet, dass mindestens 80 % des Personals und der Referenten aus der Region stammen.

ⓘ Die “Charta der Vielfalt" ist eine Selbstverpflichtung von Unternehmen und Institutionen in Deutschland zur Förderung eines vorurteilsfreien, wertschätzenden Arbeitsumfelds. UnterzeichnerInnen setzen sich aktiv für Vielfalt ein – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Ziel ist eine offene Unternehmenskultur, in der alle Mitarbeitenden gleiche Chancen erhalten. Über 6.000 Organisationen haben die Charta bereits unterzeichnet. Mehr Informationen zur Charta der Vielfalt


Auch in der technischen Ausstattung wird auf Nachhaltigkeit geachtet: LED-Beleuchtung reduziert den Energieverbrauch, Dienstleister werden zu energiesparenden Praktiken angehalten, und in den Pausen wird alles konsequent in den Standby-Modus versetzt.

Technik, Ausstattung und Catering – die Details machen den Unterschied

Berlin Recycling Festival Feiern

Ein nachhaltiges Festivalkonzept sollte auch die richtige Technik, die Ausstattung und das Catering umfassen. Der Einsatz energieeffizienter Bühnentechnik, wiederverwendbarer Materialien und regionaler, biologischer Lebensmittel spielt dabei eine zentrale Rolle. So wird Nachhaltigkeit nicht nur kommuniziert, sondern auf allen Ebenen konkret umgesetzt und macht das Festivalerlebnis zu einem bewussteren und zukunftsfähigeren Ereignis.

Energiesparende Technik

Energiesparende Maßnahmen bei der Beleuchtung und Soundanlagen, die mit weniger Strom kraftvollen Klang liefern, sind für nachhaltige Festivals von großer Bedeutung. Digitale Bühnensteuerungssysteme, die Abläufe optimieren, sind ebenfalls nützlich. Um Ressourcen zu schonen, empfiehlt es sich, Technik nicht neu anzuschaffen, sondern auf Miet- und Leihangebote zurückzugreifen. Viele regionale Anbieter haben sich inzwischen auf nachhaltige Eventlösungen spezialisiert. Von Licht und Ton bis hin zu Bühnenaufbauten lässt sich umweltfreundliche Technik ausleihen. Als Stromquelle für Außenbeleuchtungen und andere Technik können Akkus und Generatoren dienen, die zuvor beispielsweise mit Sonnenenergie aufgeladen wurden. So bleibt das Festivalerlebnis grandios und der ökologische Fußabdruck klein.

Nachhaltiges Catering

Nachhaltiges Catering spielt eine wesentliche Rolle für umweltbewusste Festspiele und kann ebenso schmackhaft wie klimafreundlich sein. Der Schwerpunkt liegt auf regionalen, saisonalen und biologisch angebauten Zutaten. Pflanzliche Gerichte stehen im Vordergrund, da vegane und vegetarische Optionen bis zu 75 % weniger CO₂-Emissionen verursachen als Fleischgerichte. 

Wer dennoch Fleisch oder Fisch anbieten möchte, sollte dies auf eine einzige, nachhaltig produzierte Variante beschränken. Buffets, die häufig zu einer Verschwendung von Lebensmitteln führen, werden durch bedarfsgerechte Portionen ersetzt – wer noch Hunger hat, erhält Nachschlag. Getränke stammen vorzugsweise aus der Region, wie beispielsweise Apfelschorle anstelle von Orangensaft.

Einweggeschirr gehört der Vergangenheit an. Nachhaltigere Materialien für Geschirr sind Bambus, Palmblätter oder strapazierfähiges, spülmaschinenfestes Bioplastik. Optimal ist die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister, der sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert hat und nicht nur das Geschirr bereitstellt, sondern auch für die Reinigung und Wiederverwendung sorgt. Dadurch reduziert sich der Abfall auf ein Minimum. Solche durchdachten Maßnahmen im Gastrobereich tragen dazu bei, die Veranstaltung umweltfreundlicher zu gestalten und setzen ein deutliches Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen – ohne dabei auf Komfort und Stil zu verzichten.

Umweltfreundliche Möbel

Anstatt neues Mobiliar und Bestuhlung anzuschaffen, setzen viele Veranstalter auf Mietlösungen. Stühle, Tische und Bühnenmodule aus recycelten Materialien lassen sich unkompliziert leihen und nach dem Event wieder abholen – das spart Ressourcen und Transportwege. 

Wie BesucherInnen nachhaltiges Handeln mitgestalten

Berlin Recycling Festival Feiern

Die Gäste spielen eine entscheidende Rolle in Bezug auf Nachhaltigkeit. Selbst die umweltfreundlichsten Veranstaltungen können ohne das Engagement der Besucher nicht erfolgreich sein. Hier sind einige einfache, aber effektive Tipps:

  • Anreise mit der Bahn oder dem Fernbus (viele Veranstalter bieten spezielle Tickets an).
  • Vor Ort das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr nutzen.
  • Eigene Mehrwegflaschen und -besteck mitbringen.
  • Müll ordnungsgemäß trennen und das Gelände sauber halten.
  • Vegetarische Optionen beim Catering ausprobieren – das reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich.

Fazit und Ausblick

Nachhaltige Festivals in Berlin sind längst keine Utopie mehr – sie sind Realität. Ob durch umweltfreundliche Anreise, nachhaltige Unterbringung, Vermeidung von Müll oder faire Arbeitsbedingungen: Wer ein Festspiel bewusst plant, kann bedeutende Fortschritte in Richtung Klimaneutralität erzielen und gleichzeitig unvergessliche Erlebnisse schaffen.

 

Mit Best Practices wie dem "BESTIVAL" und zahlreichen anderen nachhaltigen Veranstaltungen zeigt Berlin, wie es geht. Bereits jetzt kann man von einer Bewegung hin zu grünen Festivals sprechen. Das bedeutet jedoch nicht, an allem zu sparen. Die Entwicklung, Bereitstellung und Nutzung guter Alternativen zu bisherigen Praktiken und Materialien ist ständig im Gange. Eines steht fest: Die Zukunft wird nachhaltig gefeiert!

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