Immer mehr Menschen möchten sich aktiv am Umweltschutz beteiligen, um für eine bessere Welt zu sorgen. Zu einer der prominentesten Umweltaktionen gehört seit 2018 die Bewegung der Fridays for Future, bei der sich Schüler und Studenten auf der ganzen Welt für eine grünere Zukunft einsetzen. Neben einer hohen medialen Aufmerksamkeit ist aber vor allem die Integration von umweltschützenden Maßnahmen in den Alltag eines jeden Einzelnen besonders wichtig. Dass der Umweltschutz oftmals bereits durch kleine Gewohnheitsänderungen vorangetrieben wird, Spaß machen und obendrein auch noch bares Geld sparen kann, zeigen Ihnen unsere Beispiele für Umweltaktionen in Berlin und Umgebung.
1. Paddeln gegen den Müll
Ein Großteil des Mülls, der die Weltmeere verschmutzt, findet seinen Weg dorthin über Flüsse und Seen aus dem Landesinneren. Allen voran Plastikabfälle, die bis zu 600 Jahre brauchen, um sich zu zersetzen. Um Müll in den Meeren zu vermeiden, sollten wir diesen also bereits in unseren heimischen Gewässern abfangen und dafür sorgen, dass er erst gar nicht in die Ozeane gelangt. Genau diese Idee verfolgt die Umweltaktion Greenkayak, bei der Sie sich kostenlos ein Kayak ausleihen und durch Ihre heimischen Kanäle, Seen und Flüsse paddeln können. Alles, was sie dafür im Gegenzug tun müssen, ist auf dem Wasser jegliche Abfälle einzusammeln, die Ihnen begegnen und das Ergebnis in den sozialen Medien zu teilen.
Die Idee der Greenkayaks hatte 2017 ein dänischer Kayaklehrer, der auf seinen Touren immer wieder Plastik einsammelte – die Menge an Abfällen aber kein Ende zu nehmen schien. Prompt gründete er das spendenfinanzierte Unternehmen, das es inzwischen in fünf europäischen Ländern gibt. Gemeinsam konnten seither bereits über 32 Tonnen an Abfällen auf ihrem Weg zum Meer abgefangen werden.
Wer Teil der Umweltaktionen werden möchte, der kann sich vom Frühjahr bis Herbst in Berlin an drei Standorten kostenlos ein Greenkayak ausleihen und damit dafür sorgen, dass die Meere und unsere Flüsse sowie Seen in der Hauptstadt sauberer werden.
Mehr Informationen zu Buchungen finden Sie unter https://bookings.greenkayak.org.
2. Keine Bäume für den A****
Anlässlich des diesjährigen, internationalen Tags des Toilettenpapiers haben sich die Initiative Abenteuer Regenwald und das Unternehmen Goldeimer für die Umweltaktion „Keine Bäume für den A****“ zusammengeschlossen. Das Ziel: Die Bevölkerung über die Umweltschäden zu informieren, die im Regenwald durch die Rodung von Hölzern für Toilettenpapiere entstehen. Denn 80 Prozent des frischen Holzzellstoffes, der in Deutschland für Hygienepapiere verwendet wird, stammt mittlerweile aus Südamerika. Hierfür wird auf einstigen Regenwaldflächen Eukalyptus in Monokultur-Plantagen angebaut. Durch die hektarweise Rodung der Regenwälder in Brasilien werden viele Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht und ein wichtiger CO2 Speicher zerstört, der dem Klimawandel entgegenwirken könnte. Zusätzlich entstehen durch den Transport der Eukalyptus-Hölzer viele Tonnen CO2 und bei der Verarbeitung zu Toilettenpapier wird viel Chemie, Energie und Wasser verbraucht. Schätzungsweise 25 Liter Wasser und 1,5 Kilogramm Holz werden für eine Packung Frischfaser-Klopapier verbraucht. Die Alternative? Recyclingklopapier! Denn während durch Altpapierrecycling Schreibpapiere, Kartons und Pappen wiederverwendet werden können, wird Toilettenpapier nur einmal genutzt. Bei der Umweltaktion „Keine Bäume für den A*****“ sollen deshalb möglichst viele Teilnehmer feierlich das Versprechen abgeben, nie wieder Klopapier aus Frischfasern zu verwenden und stattdessen nur noch auf Recycling-Klopapier zurückzugreifen. Dadurch kann ein jeder von uns rund 420 Liter Wasser und 26 Kilogramm Holz im Jahr einsparen.
Sie wollen Teil der nachhaltigen Kampagne werden? Auf https://www.keinebaeume.org können Sie Ihr Versprechen für Recycling-Toilettenpapier abgeben und damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes leisten.
3. Handys für die Hummel
Wie viele ausrangierte Handys schlummern noch in Ihren Schubladen und Schränken? Wenn Sie so ticken wie die meisten deutschen Haushalte sind es wahrscheinlich einige. Laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom aus April 2020 horten wir Bundesbürger zusammen fast 200 Millionen Alt-Handys in unseren Schränken. Dabei enthalten die Mobiltelefone viele wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Palladium und Kobalt. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass Handys und Smartphones richtig entsorgt und recycelt werden.
Wer sein altes Schmuckstück loswerden und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun möchte, kann mit seinen ausgedienten Geräten die Umweltorganisation NABU unterstützen. Die eingereichten Geräte werden entweder aufbereitet und weiterverkauft oder die wertvollen Metalle extrahiert. Die Erlöse fließen dann in den NABU-Insektenschutzfonds, der sich gegen den dramatischen Insektenschwund einsetzt. Hierfür werden Blühstreifen angelegt und verschiedene Projekte unterstützt, um die für uns so wichtigen Insekten vor dem Aussterben zu bewahren.
Mehr Informationen über die Umweltaktion und wie Sie Ihr altes Handy und Smartphone zum Schutz der Insekten einsenden können, lesen Sie unter www.NABU.de/handyrecycling
4. Energie sparen macht Schule
Wer im Alltag Energie spart, schützt Umwelt und Klima – und in der Regel zahlt sich die Ressourcenschonung auch finanziell aus. Das schafft einen zusätzlichen Anreiz, etwas für das Klima zu tun. Um insbesondere Schulen, Horts und Kitas zum Energie sparen zu motivieren, hat das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) aus Berlin das Projekt „Fifty/Fifty“ gestartet. Dabei werden die Schulen belohnt, wenn sie innerhalb eines Schuljahrs weniger Energie verbrauchen. Denn am Ende des Schuljahres zahlt der Schulträger ihnen die Hälfte der eingesparten Kosten aus. Mitmachen können alle Berliner Schulen, aber auch Landkreise und Kommunen. Die Experten vom UfU beraten die Schulen auch und unterstützen bei der Planung von Unterrichtsprojekten. Wie Schulen, Kitas und Horte mitmachen können, erfahren Sie auf der Website von „Fifty/Fifty“: https://www.fifty-fifty.eu.
Das UfU ist eine gemeinnützige Organisation, die als wissenschaftliches Institut zu Umweltfragen forscht, gleichzeitig aber auch Bürgerprojekte organisiert. Im April ist zum Beispiel das Projekt „IGAMon-Dog“ gestartet. Dabei schult das UfU gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und dem Verein Wildlife Detection Dogs Hundehalter darin, invasive und gebietsfremde Arten (IGA) in der Natur zu erkennen und zu bestimmen.
5. Gemeinsam für einen sauberen Kiez
Mit der Initiative „Kehrenbürger“ unterstützt die BSR seit 2010 private Putzaktionen an Orten in Berlin, an denen die BSR nicht selbst für die Reinhaltung zuständig ist. Dazu können zum Beispiel einzelne Innenhöfe, Grünflächen, Parkanlagen, Spielplätze, Wohngebiete und Waldstücke gehören.
Haben Sie einen „Schandfleck“ in Ihrer Nachbarschaft, den Sie schon immer einmal auf Hochglanz polieren wollten? Dann schließen Sie sich mit Freunden und Nachbarn zusammen und werden Sie Teil der Umweltaktion Kehrenbürger. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist Ihre Reinigungsaktion bis zu 14 Tage im Voraus auf der Webseite https://www.kehrenbuerger.de/anmelden.php anzumelden. Im Gegenzug stellt Ihnen die BSR Handschuhe, Greifzangen und Mülltüten kostenlos zur Verfügung und holt den entstandenen Müll im Anschluss ab, um ihn fachgerecht zu entsorgen.
Sie wollen direkt aktiv werden? Auf der Webseite der Kehrenbürger finden Sie außerdem alle Aktionen, die von anderen Berlinern angemeldet wurden. So können Sie mit ihnen in Kontakt treten und Ihre Hilfe anbieten.
6. Aufheben für eine saubere Umwelt
Auch die Bürgerinitiative „aufheber.org“ möchte gegen weggeworfenen Müll vorgehen. Die Grundidee: Jedes Mitglied soll täglich drei Müllstücke aus der Umwelt aufheben und in den nächsten Mülleimer werfen. Dadurch wird nicht nur die Welt sauberer – die Aufheber sollen anderen Menschen auch als Vorbild dienen. Stephan von Orlow hat die Initiative 2017 in Berlin als Facebook-Gruppe gegründet. Mittlerweile hat sie mehr als 1.000 Mitglieder in ganz Deutschland. Die Aufheber sammeln nicht nur Müll, sondern leiten zum Beispiel auch Workshops an Schulen.
Beim aktuellen Projekt der Initiative liegt der Fokus auf einem der am häufigsten weggeworfenen Abfallprodukte: Zigarettenkippen. Die darin enthaltenen giftigen Substanzen und Plastikanteile schaden der Umwelt, insbesondere – wenn sie ins Meer gelangen – den Meerestieren. „aufheber.org“ möchte erreichen, dass auf Zigarettenkippen und -verpackungen Pfand gezahlt werden muss. Raucher sollen auf den Kaufpreis 20 Cent pro Zigarette bzw. 4 Euro pro Schachtel draufzahlen. Damit so ein Pfandsystem praktisch möglich ist, soll bei jeder Schachtel Zigaretten ein Taschenaschenbecher inklusive sein. Damit möchte die Initiative direkt bei den Menschen ansetzen, die das Problem verursachen. Die zurückgegebenen Kippen und Schachteln sollen recycelt werden. Die Initiative hat dazu eine Petition gestartet. Knapp 70.000 Menschen (Stand Mai 2021) haben bereits unterschrieben. Interessierte können hier unterschreiben: https://zigarettenpfand.eu.
7. Rauf auf den Acker
Häufig hört man davon, dass die Bauern in Deutschland bereits so stark unter den fallenden Preisen für Lebensmittel leiden, dass immer öfter Wachstumsbeschleuniger oder schädliche Pestizide zum Einsatz kommen müssen, um dem Preis- und Zeitdruck gerecht zu werden.
Ganz anders ist es bei der solidarischen Landwirtschaft von SpeiseGut, bei der Sie als Teil einer Gemeinschaft einen landwirtschaftlichen Betrieb vor den Toren Berlins finanzieren. Bei dieser Form der Lebensmittelbeschaffung wird nicht mehr für die einzelne Ware bezahlt, sondern für die Leistung des Bauern. Jeder Unterstützer der Umweltaktion zahlt hierfür einen festen Monatsbeitrag und erhält im Gegenzug regelmäßig ein Paket mit verschiedenen, saisonalen Gemüsesorten. Um einen CO2 neutralen Transport der Lebensmittel zu gewährleisten und unnötigen Verpackungsmüll zu vermeiden, wird die Ernte im Anschluss in Kisten an insgesamt 19 Depots geliefert, die sich über das gesamte Berliner Stadtbild verteilen. Von hier aus können die Unterstützer dann ihre frischen Waren wöchentlich abholen.
Ein weiteres Highlight: Zusätzlich kann jeder Teilnehmer von SpeiseGut auch selbst auf dem Acker helfen und dadurch genauestens nachvollziehen, woher das Essen auf seinem Tisch kommt, wie es angebaut wurde und was es bedeutet, in der Landwirtschaft zu arbeiten. Die Bauern profitieren im Gegenzug von der solidarischen Landwirtschaft, indem sie Planungssicherheit erlangen und durchgehend Bio-Produkte auf nachhaltige Weise anbauen können. Also eine Win-Win-Situation für Sie, die Landwirte und natürlich die Umwelt.
8. Tauschen statt wegwerfen
Im Durchschnitt besitzt jeder deutsche Erwachsene 95 Kleidungsstücke – Unterwäsche und Socken sind dabei noch gar nicht mit inbegriffen. Aber Hand aufs Herz: Wie häufig greifen Sie immer wieder zu den gleichen Kleidungsstücken, während andere Teile in Ihrem Kleiderschrank in Vergessenheit geraten? Sage und schreibe 19 Prozent der Kleidungsstücke in unseren Schränken und Kommoden werden laut einer Greenpeace Erhebung sogar nie getragen und landen direkt wieder im Müll. Dabei ist die Modeindustrie wegen des hohen CO2-Ausstoßes und Wasserverbrauches, der Verwendung von giftigen Chemikalien und den oftmals schlechten Arbeitsbedingungen ein echter Umweltsünder.
Um die negativen Umweltauswirkungen zu verringern, sollten wir auf einen bewussten Konsum sowie nachhaltige Mode achten und die Lebensdauer unserer Kleidungsstücke so gut es geht verlängern. Wie das geht? Zum Beispiel durch Kleidertauschpartys! Hierbei lädt man sich Freunde, Bekannte, Familienmitglieder oder Nachbarn ein und tauscht untereinander nicht mehr oder noch nie getragene Kleidungsstücke, um ihnen ein „zweites Leben“ zu ermöglichen. Wer es etwas größer mag, kann die Tauschparty auch von Greenpeace unter „KleiderTausch“ teilen lassen und dadurch noch mehr Gäste für seine Party finden. Neben der größeren Reichweite erhalten Sie auf https://www.kleidertausch.de/ auch verschiedene Tipps und Tricks für die Organisation Ihres nachhaltigen Kleider-Events.
9. Gerettete Materialien statt neuer Produkte
Viel zu häufig landen Dinge im Müll, die noch vollkommen in Ordnung sind und wunderbar verwendet werden können. Das gilt nicht nur für Kleidung und Lebensmittel, sondern auch für Bau- und Bastelmaterialien – und das, obwohl diese nicht einmal verderben. Hier setzen sogenannte Materialmärkte an. Geschäfte, Handwerksbetriebe oder Privatpersonen können überschüssige Materialien spenden. Interessierte können dann im Materialmarkt vorbeischauen und die Materialien zu einem geringen Preis erwerben. Erlaubt bzw. erhältlich sind alle Arten von Kunst-Stoffen – damit sind alle künstlich hergestellten oder verarbeiteten Stoffe gemeint, unter anderem verarbeitete Holzprodukte wie Latten und Balken, Farben, Stoffe, Fliesen sowie Verpackungs- und Dekorationsmaterial. In Berlin gibt es derzeit zwei Materialmärkte, einen in Pankow und einen am Alexanderplatz. Informationen zu den Märkten und ihrem Sortiment finden Sie auf der Website des Vereins: https://kunst-stoffe-berlin.de.
Der gemeinnützige Verein Kunst-Stoffe – Zentralstelle für wiederverwendbare Materialien e.V. betreibt die beiden Läden und wurde 2006 in Berlin gegründet. Eine der Gründerinnen, Corinna Vosse, lernte das Konzept in den USA kennen, wo sie als Künstlerin tätig war. Dort gibt es sogenannte ReUse-Zentren schon seit den 1970er Jahren. Der Verein betreibt außerdem ein Repair-Café und eine Werkstatt, in der man unter Anleitung selbst ein Lastenrad bauen kann.
10. Aus der Leitung statt aus Plastik
Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts GlobeScan würden 65 Prozent der Deutschen jeden Tag Wasser aus Flaschen trinken – mehr als in jedem anderen untersuchten Land. Dadurch wurden allein im Jahr 2016 14,7 Milliarden Liter Wasser in Plastikflaschen verkauft. Dabei ist es gar nicht nötig, Wasser in Supermärkten zu kaufen. Denn in Deutschland haben wir die schärfsten Kontrollen und die höchste Qualität, wenn es um unser Leitungswasser geht. Aus diesem Grund möchte der Verein atip: tap die Wasserwende vorantreiben und die Bevölkerung dazu ermutigen, künftig zum Wasser aus der Leitung anstatt aus der Flasche zu greifen. Denn neben der sehr guten Wasserqualität überzeugt Leitungswasser obendrein in Sachen Nachhaltigkeit, Bequemlichkeit, CO2- und Geldersparnis.
Um aufzuzeigen, wie schädlich der hohe Plastikflaschenverbrauch ist, organisiert der Verein verschiedene, kostenlose Bildungsveranstaltungen für Kinder, Jugendliche, Unternehmen und die generelle Bevölkerung. Zusätzlich finden regelmäßig verschiedene Umweltaktionen statt, darunter zum Beispiel für den Ausbau von öffentlichen Trinkbrunnen und die Erbauung von sogenannten Wasserquartieren. In diesen Quartieren bieten sie Infoveranstaltungen und Anschauungsmaterial für die Bürger und Bürgerinnen der Umgebung an.
Mehr über die aktuellen Projekte und die Möglichkeit, eines der vielen kostenlosen Beratungs- und Bildungsangebote in Anspruch zu nehmen, erfahren Sie auf https://atiptap.org/
11. Nachbarn gegen Plastikmüll
Auch das Projekt „Tschüss Plastik“ setzt sich gegen Plastikmüll ein. Nach dem Motto „Think global, act local” unterstützt das Berliner Projekt einzelne Haushalte und Hausgemeinschaften dabei, (Plastik-)Müll richtig zu trennen oder ganz zu vermeiden.
„Tschüss Plastik“ ist ein Projekt des BUND und wird von der Stiftung Naturschutz Berlin sowie Trenntstadt Berlin gefördert. Privatpersonen, Mietergemeinschaften, Hausverwaltungen oder lokale Initiativen können sich bei „Tschüss Plastik“ melden und gemeinsam aktiv werden. Das Projekt berät und unterstützt bei Mitmachaktionen und hilft beim Entwickeln von Veranstaltungen. Wer in seinem eigenen Haushalt aktiv werden möchte, kann sich von den „Tschüss Plastik“-Klimaberatern Tipps geben lassen, wie man im Alltag Müll vermeiden kann. Die Klimaberatung kann persönlich oder per Videokonferenz stattfinden. Interessierte können sich auch selbst zum ehrenamtlichen Abfallbotschafter ausbilden lassen. Sie können sich dann in ihrer Nachbarschaft für Umweltschutz stark machen, selbst Veranstaltungen organisieren und schließen sich mit anderen lokalen Akteuren zusammen, um gegen die Flut an Plastikmüll vorzugehen. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann auch BUND-Klimaberater werden. Neben Haushaltsberatungen halten Klimaberater Vorträge und informieren zum Beispiel an Infoständen. Ob als Privathaushalt, Hausgemeinschaft, angehender Abfallbotschafter oder Klimaberater in spe – wie sie mitmachen können, erfahren Sie auf https://tschuess-plastik.berlin.
12. Mehrweg statt Müll
Essen und Getränke zum Mitnehmen sind praktisch und sparen Zeit – übrig bleiben jedoch Unmengen an Kaffeebechern, Bäckereitüten, Pizzakartons und Aluschalen. Das Projekt „Klimaschutz is(s)t Mehrweg“ möchte Gastronomen bundesweit mit der Kampagne „Essen im Mehrweg“ dabei unterstützen, ihren Kunden auch Mehrwegverpackungen zur Verfügung zu stellen. Mit seinem Angebot aus Information, Beratung, Schulung und mit dem zeitweisen Verleih von Mehrweggefäßen bereitet das Projekt Gastronomiebetriebe auch auf die Novelle des Verpackungsgesetzes 2023 vor. Dann müssen Gastronomen ihren Kunden auch Mehrwegverpackungen anbieten.
In der Region Berlin unterstützt „Klimaschutz is(s)t Mehrweg“ Gastronomen mit drei Ansätzen. Einerseits sollen Kunden ihre eigenen Behälter für Togo-Essen mitbringen. Andererseits können Restaurants und Cafés selbst die Behälter herausgeben und ggf. einen Pfandbetrag kassieren, damit Kunden die Behälter nach dem Essen wieder zurückbringen. Der dritte Ansatz nimmt die Kunden in den Fokus, genauer gesagt Arbeitnehmer, die sich zum Mittagessen Mahlzeiten zum Mitnehmen kaufen. Das Projekt stellt Firmen Mehrwegkisten mit verschiedene Mehrweggefäßen in verschiedenen Größen zur Verfügung. Die Kiste ist für die Firmen kostenlos und wird für sechs Monate verliehen.
Hinter Klimaschutz is(s)t Mehrweg stehen verschiedene Umweltorganisationen, darunter der Verein LIFE e.V., der sich für Umwelt- und Ressourcenschutz einsetzt, und BUND Bremen. Näheres zum Projekt finden Sie hier: https://www.esseninmehrweg.de.
Fazit: Umweltaktionen machen Spaß, sparen Geld und nützen uns allen
Der Umwelt kann man auf verschiedene Arten und Weisen helfen. Häufig ist ein großes medienwirksames Bestreben dabei gar nicht nötig. Am besten ist es immer noch vor seiner eigenen Haustüre zu kehren und zu schauen, wie wir unser eigenes Verhalten anpassen können, um einen Unterschied zu bewirken. Denn nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass sich einige der Umweltprobleme in Luft auflösen. Mit den vorgestellten Umweltaktionen können Sie bereits einiges bewirken, um die Welt ein kleines Stück besser zu machen. Für uns und die nächsten Generationen.
Unterstützen oder kennen Sie eine weitere Umweltaktion, die noch nicht erwähnt wurde? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar und erzählen Sie uns und anderen Lesern mehr davon!
Weitere Ideen, um nachhaltiger im Alltag zu leben, finden Sie außerdem auf unserem Blog:
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- Im Einklang mit der Natur: Tipps zum nachhaltigen Reisen
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- 10 Ideen, um Kindern spielerisch Mülltrennung und -vermeidung beizubringen
Bildnachweise
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