So schön das Geschenkpapier im Handel auch aussieht, so verschwenderisch ist auch der Umgang damit. Oft erst wenige Stunden vor der Bescherung eingepackt, landet es in Massen nach kurzem Betrachten in der Papiertonne. Somit erhöht sich das Papiermüllaufkommen um ein Vielfaches während der Weihnachtszeit. Was die Wenigsten beachten: Viele Geschenkpapiersorten gehören nicht in den Papier- sondern den Restmüll, da sie nicht recycelt werden können. Einen Überblick sowie nachhaltige Alternativen finden Sie hier.

So entsorgen Sie Geschenkpapier richtig

Zerrissenes Geschenkpapier entsorgenPapier mit metallischen, glitzernden oder durchsichtigen Elementen gehört in den meisten Fällen in den Restmüll. Zwar werden viele Veredelungen bei der Aufbereitung entfernt, bedecken sie aber größere Flächen, ist das händische Aussortieren und Entsorgen unvermeidbar und mit großem Aufwand verbunden.

Unbeschichtetes Geschenkpapier können Sie ohne weiteres in der blauen Tonne entsorgen. Einige nachhaltige Geschenkpapiere können Sie sogar kompostieren oder verbrennen, um die heimischen Pflanzen mit den Überresten zu düngen. Diese sind mit dem Öko-Siegel Cradle to Cradle gekennzeichnet.

Beschichtetes Geschenkpapier ist mit einer dünnen Kunststoffschicht überzogen. Es ist nicht wiederverwertbar und muss entgegen häufiger Empfehlung in die Restmülltonne – nicht in die gelbe Wertstofftonne. Ob es sich um ein Papier mit Beschichtung handelt, ist oftmals gar nicht so einfach zu erkennen. Gute Anhaltspunkte sind der Reiß- und Schreibtest.

Beschichtet oder unbeschichtet: So erkennen Sie den Unterschied

Reißtest: Reißen Sie das Papier ein und betrachten Sie die Kanten. Ist eine hauchdünne Plastikfolie zu erkennen, ist es beschichtet und gehört in den Restmüll.

Schreibtest: Bemalen Sie das Papier mit einem herkömmlichen Filzstift – haftet die Farbe auch nach einiger Wartezeit nicht an dem Material oder lässt sich verschmieren, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Plastikbeschichtung vorhanden. Unbeschichtetes Papier saugt Farben hingegen rasch auf und verhindert ein Verschmieren.

Natürlich sind das nur Anhaltspunkte. Um wirklich sicher zu sein, sollten Sie schon beim Kauf auf die Eigenschaften des Papiers achten und im Zweifelsfall einen Verkäufer fragen. Alternativ können Sie direkt bei einem Online-Händler bestellen, der sich auf die Herstellung nachhaltiger Varianten spezialisiert hat.

Produktverpackungen am besten trennen

Besonders schwierig wird es häufig bei industriell hergestellten Verpackungen der Spielzeug- und Elektronikhersteller. Kaufhäuser vertreiben Elektrozubehör, Puppen und Spielzeugautos in bedruckten Verpackungen mit Sichtfenstern aus Kunststoff. Zwar trennen Recyclinganlagen kleinere Plastikanteile, wir empfehlen allerdings, sie zu entfernen und getrennt in der gelben Tonne zu entsorgen. Eventuell anfallendes Styropor gehört in kleinen Mengen ebenfalls in die gelbe Wertstofftonne - größere Mengen sollten Sie zu einem nahegelegenen Wertstoffhof bringen.

Geschenke nachhaltig verpacken

Umwelt Geschenkpapier mit TannenzweigenUm Geschenke nachhaltig zu verpacken, ist Umwelt-Geschenkpapier besonders empfehlenswert, welches einige Unternehmen aus recyceltem Altpapier herstellen. Oder lassen Sie Ihrer Kreativität doch mit Upcycling freien Lauf. Einige Ideen, wie man aus Altem Neues schaffen kann, stellen wir hier vor.

Schuhkartons sind eine tolle Verpackungsalternative. Fragen Sie bei Schuhläden in Ihrer Umgebung nach leeren, ungenutzten Kartons oder schauen Sie auf Online-Marktplätzen wie Ebay-Kleinanzeigen – hier bieten viele Privatpersonen ungenutzte Kartons zur kostenlosen Abholung an.

Auch alte Tapetenbahnen, die überschüssig oder zu kurz waren und nun ungenutzt herumliegen, können eine Abwechslung zum gängigen Geschenkpapier darstellen.

Alte Kalenderblätter eignen sich ebenfalls hervorragend als Verpackungsmaterial. Schließlich sind die Lieblingskalender der vergangenen Jahre oder die Blätter der letzten Monate viel zu schade zum Wegschmeißen.

Alte Zeitungen und Zeitschriften stellen eine gute und kostengünstige Alternative zum Glitzerpapier dar. Bei Geschenken für die Liebsten geht es schließlich um die inneren Werte.

Besonders nachhaltig sind Verpackungen, die erst gar nicht in der Tonne landen. Aus diesem Grund sind Geschenktüten ganz hoch im Kurs, die Sie und die beschenkten Personen beliebig oft wiederverwenden können. Aus diesem Grund ist es ratsam, auf qualitativ hochwertige Produkte zu setzen, die möglichst robust und langlebig sind.

Einmachgläser und wiederverwendbare Blechdosen können mit Bändern aus Naturfasern verziert oder mit Acrylfarben nach Belieben bemalt werden und als nachhaltiges Behältnis für Ihre Geschenke dienen. Nach der Bescherung leisten sie in der heimischen Küche weiterhin zuverlässig ihre Dienste.

Haben Sie eine Lieferung erhalten, die mal wieder unnötige Mengen an Packpapier enthielt? Kein Problem. Schön bemalt ist es ein perfekter Ersatz für gängiges Geschenkpapier und kann nach der Bescherung bedenkenlos in die blaue Tonne.

Geschenke in Tüchern verpacktStoffbeutel, Textilien und Tragetaschen stellen ebenfalls eine passende Alternative zur althergebrachten Verpackung dar. Vielleicht finden Sie ja sogar eine Stofftasche, die zum Charakter des Beschenkten passt. Schließlich sind die sogenannten „Jutebeutel“ heutzutage sehr beliebt.

Sie schenken gerne Socken, Tücher, Schals oder andere Kleidungsstücke? Dann könnte das „Geschenk im Geschenk“ eine Lösung für Sie sein. Verpacken Sie hierfür einfach eines Ihrer Gaben in einem Kleidungsstück und schon haben Sie zwei Geschenke zur Verpackung von einem.

Worauf Sie beim Verpacken von Geschenken verzichten sollten:

Plastik-Klebestreifen werden meist mit Verpackung in der Papiertonne entsorgt. Allerdings muss das gesamte Papier aussortiert und verbrannt werden, sobald das Klebeband größere Flächen bedeckt. Die transparenten Plastikstreifen verhindern eine Trennung der Papierfasern und machen eine Verwertung unmöglich. Am besten ist also ein sparsamer Umgang mit dem Klebeband - andernfalls ist die Entsorgung im Restmüll nötig.

Aufkleber mit Motiven sorgen ebenso aufgrund verklebter Fasern dafür, dass das gesamte Papier aussortiert werden muss.

Kordeln, Schleifen und Anhänger aus Kunststoff werten Geschenke zwar optisch auf, sollten aber gesondert in die gelbe Wertstofftonne wandern. Wer sich diesen Mehraufwand ersparen möchte, sollte lieber auf sie verzichten oder auf natürliche Varianten aus Naturfasern setzen.

Mit diesen einfachen Mitteln sollte einem nachhaltigeren Weihnachtsfest nichts mehr im Wege stehen. Berichten Sie uns gerne, wie sich diese Tipps auf Ihre Bescherung ausgewirkt haben. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.

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Bildnachweise

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