Grüne Startups sind neu gegründete Unternehmen, die Umwelt- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit im Ganzen als Grundpfeiler ihres wirtschaftlichen Handelns verstehen. Laut der Studie „Green Startup Monitor 2023“ machen sie in Deutschland knapp 30 Prozent aller Neugründungen aus und rücken immer stärker in den öffentlichen Fokus – auch, weil sie als Innovationstreiber gelten. Für uns ist das Grund genug, genauer hinzuschauen und Ihnen 19 Startups vorzustellen, die Sie im Auge behalten sollten.
[UPDATE: Mai 2023] Alles neu macht der Mai – Wie sich die nachhaltige Startup-Szene entwickelt hat und welche neuen Unternehmen aufgekommen sind
Die Unternehmenslandschaft in Deutschland ist einem steten Wandel ausgesetzt. Das gilt mit Hinblick auf die immer größer werdende Dringlichkeit und mediale Aufmerksamkeit besonders im Bereich der Nachhaltigkeit.
So manches grüne Startup konnte sich auf dem Markt etablieren und gedeiht bis heute auch in stark umkämpften Märkten. Leider mussten einige aber auch ihre Pforten schließen. Wir haben den Ist-Zustand der von uns vorgestellten Unternehmen unter die Lupe genommen und aktuelle Entwicklungen ergänzt. Neue Abschnitte wurden mit [UPDATE] markiert, damit wiederkehrende Leser Bekanntes überspringen können. Zusätzlich haben wir eine Reihe vielversprechender Neugründungen hinzugefügt.
Haben wir etwas übersehen oder kennen Sie weitere, zukunftsträchtige Unternehmen, die wir aufnehmen sollten? Dann freuen wir uns über Ihren Kommentar.
[UPDATE] Neue grüne Player auf dem Markt
Sykell – Das „einfache“ Mehrweg-System für die Gastronomie
Es gibt viele Anbieter von Mehrweglösungen für die Gastronomie, die mit recycelbaren oder wiederverwendbaren To-Go-Verpackungen werben. Hürden bei der Anmeldung und vor allem der umständliche Rückgabeprozess scheinen die flächendeckende Umsetzung allerdings zu hemmen. Das Unternehmen Sykell hat sich nun zum Ziel gesetzt, bisherige Barrieren abzubauen. Ihr System erlaubt das Ausleihen von Schalen, Bechern und Containern ohne Registrierung, App oder Kundenkonto. Ganz wie es bei Pfandflaschen schon lange der Fall ist, können ihre Produkte bei bestehenden Leergutautomaten teilnehmender Partner eingeworfen werden. Derzeit bestehen Partnerschaften mit Einzelhandelsunternehmen wie HIT und REWE – weitere Ketten sollen folgen. Im Mai 2023 konnten die Gründer mit dieser Idee 4,5 Mio. Euro Wachstumskapital von Investoren einsammeln.
Merijaan - Plastik recyceln und ab ins Meer
Das Start-Up Merijaan bringt das deutsche System für Pfandflaschen in abgewandelter Form in entlegene Länder. Im Rahmen eines Pilotprojektes baten sie die Menschen in Sri Lanka, Plastikflaschen zu sammeln und gegen Bezahlung an designierte Sammelpunkte zu liefern. Nach einem Recyclingvorgang schmissen die Unternehmer das angefallene Plastik ganz nachhaltig wieder ins Meer. Was sich zunächst widersprüchlich anhört, ist in Wahrheit doppelt umweltschonend. Sie verarbeiten nämlich alte Kunststoffe, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Natur gelandet wären, zu hochwertigen Surfboards.
Herkömmliche Bretter sind nicht recycelbar und haben bereits nach sechs bis zwölf Monaten ausgedient. Die Surfboards von Merijaan sind nach ihrer Lebenszeit erneut einschmelzbar. Neben klassischen Surfbrettern produzieren sie außerdem Handboards für Bodysurfing, Karabiner-Haken und weitere Produkte für Sportsfreunde.
Weniger Plastikmüll mit Treu-Refill
Laut Studie werden in Deutschland pro Kopf durchschnittlich elf Flaschen Duschgel und zehn Flaschen Shampoo im Jahr verbraucht. Bei knapp 83 Mio. Einwohnern kommen somit erhebliche Mengen an Plastikverpackungen zusammen, die oftmals nicht in eine Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden können. Hierzulande wird der Abfall schnell beseitigt und fällt gar nicht auf, in Ländern ohne entsprechende Recyclingmöglichkeiten werden sie Teil des täglichen Lebens. Während eines Urlaubs in Bali wurde der Gründerin Eva dieser Umstand durch den ständig präsenten Plastikmüll deutlich vor Augen geführt. Vor allem Verpackungen von Hygieneartikeln fielen ihr beim Strandspaziergang immer wieder auf und motivierten sie dazu, nach Lösungen zu suchen.
Bei anschließenden Recherchen fiel ihr auf, dass Wasser bei gängigen Haarwaschmitteln 90 Prozent des Flascheninhalts ausmacht. Würde der Endkonsument die Flüssigkeit also selbst einem Konzentrat hinzufügen, würden lediglich zehn Prozent des derzeitigen Abfalls entstehen. Somit wurde die Idee für Treu-Refill geboren.
Im Gegensatz zu Haarreinigungsmitteln aus der Drogerie, liefert Treu-Refill ausschließlich pulverförmige Waschkonzentrate in kleinen recyclebaren Tütchen direkt nach Hause. Im Starterset erhält der Kunde zudem eine umweltfreundliche Tube aus Flüssigholz. Mischt man das Pulver mit Wasser, entsteht ein Shampoo, welches mit sämtlichen Eigenschaften bekannter Marken besticht und deutlich weniger Müll verursacht. Mit dieser Idee gewann das Team sogar den Sonderpreis für Nachhaltigkeit beim Businessplan-Wettbewerb 2022 Berlin/Brandenburg.
MacRebur – nicht-recyclebares Plastik recyceln
Die Wiederverwertung unseres Plastikabfalls haben wir in Deutschland gut im Griff. Wir haben ein funktionierendes Pfandsystem und trennen gewissenhaft. Relativ unbekannt ist allerdings, dass Plastik(-flaschen) nur begrenzt recycelt werden können, da sich die molekulare Struktur und somit die Haltbarkeit bei jedem Recyclingvorgang verschlechtert. Einige Studien besagen, dass eine Plastikflasche höchstens zehnmal recycelt werden kann und dann auf Müllhalden oder im Verbrennungsofen entsorgt werden muss. Eine Idee, wie dieses scheinbar unverwertbare Plastik genutzt werden kann, entstand ausgerechnet in Indien.
Während eines Urlaubs bemerkte einer der Gründer, dass Löcher im Asphalt mit gesammelten Plastikflaschen aufgefüllt und angezündet wurden. Das geschmolzene Plastik diente als Asphalt-Ersatz. Was zunächst als weder langlebige noch nachhaltige Methode erschien, erwies sich in europäischen Laboren als durchaus sinnvoll. Ein Gemisch aus konventionellem Asphalt und geschmolzenem Alt-Plastik stellte sich als langlebiger und widerstandsfähiger heraus. Mit diesem Wissen ausgestattet gründete Toby McCartney das Unternehmen MacRebur, welches inzwischen international Plastikabfälle in Straßen verbaut.
Grüner Wohnen: Diese Startups sorgen für mehr Nachhaltigkeit in den eigenen vier Wänden
Grün Wohnen – das heißt nicht nur, eine Vielzahl an Pflanzen in den eigenen vier Wänden zu haben. Die folgenden Startup‘s zeigen, wie Sie zuhause Wasser und Energie sparen, weniger Abfälle produzieren und am Ende auch noch Geld sparen:
Hydrophil bringt nachhaltige Produkte in Ihr Badezimmer
Im Haushalt sammelt sich jede Menge Plastikmüll an, allen voran: das Badezimmer. Denn egal, ob Zahnbürste, Zahnpasta, Duschgels, Seifen oder Wattestäbchen – die Produkte im Bad sind entweder mit einer Menge Plastik hergestellt oder darin verpackt. Der anfallende Plastikmüll und die ressourcenaufwendige Herstellung haben das Hamburger Startup Hydrophil angespornt, aktiv zu werden. Ihr Ziel: Badezimmer mit einem Vollsortiment an nachhaltigen Produkten auszustatten. Und hiermit ist das Unternehmen bereits auf dem besten Weg. Im Online-Shop finden Sie Zahnbürsten und Wattestäbchen aus Bambus; palmölfreie, biologisch abbaubare Seifen und Schwämme aus der Konjakwurzel – einer essbaren asiatischen Pflanze. Alle Hydrophil-Produkte haben eins gemeinsam: Sie wurden wasserneutral, vegan und fair hergestellt und nicht an Tieren getestet. Zusätzlich spendet das Startup zehn Prozent seines Gewinns an „Viva con Agua“. Die Wasserinitiative fördert Wasserprojekte im In- und Ausland und setzt sich für einen weltweiten Zugang zu sauberem Trinkwasser ein. Greifen Sie demnächst auch zu einer Bambus-Zahnbürste, vermeiden Sie damit nicht nur unnötiges Plastik, sondern unterstützen damit auch eine gemeinnützige Organisation.
Mit Joulia drosseln Sie Ihren Energieverbrauch beim Duschen
Auch das nächste Startup hat eine nachhaltige Lösung für das Badezimmer parat. Joulia ist ein Schweizer Unternehmen, das einen hocheffizienten Wärmetauscher entwickelt hat. Und das funktioniert so:
In herkömmlichen Mischbatterien wird kaltes und warmes Wasser direkt angeschlossen. Das verbrauchte, warme Duschwasser fließt dann jedoch nach nur 2 Sekunden direkt wieder in die Kanalisation – und damit auch die Energie, die für das Erwärmen des Wassers benötigt wurde.
Hier setzt das Startup Joulia mit seinem Produkt an. In der Dusche wird eine Rinne installiert, die direkt an die Kaltwasserleitung angeschlossen ist. Fließt warmes Wasser durch die Rinne ab, kann es dank einer Wärmerückgewinnung das frische Kaltwasser bereits vorwärmen (von ca. 10°C auf ca. 25°C). Das Ergebnis: Es wird weniger neues heißes Wasser benötigt, um die gewünschte Wassertemperatur zu erreichen . Der Wärmetauscher selbst benötigt keinen Strom und funktioniert lediglich durch den Wasserdruck. Das spiegelt sich auch in Zahlen wider: Mit Joulia können Verbraucher bis zu 63 Prozent der Energie beim Duschen einsparen. Das minimiert nicht nur die Heizkosten, sondern belastet auch die Umwelt merklich weniger.
Seit 2011 hat das Unternehmen für seine grüne Idee zur Wärmerückgewinnung zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter der „Greentec Award“, der Design Preis Schweiz und zuletzt der „Solar Impulse Efficient Solution Label“. Auch im „DFAB House“ ist Joulia zum Einsatz gekommen. Das dreigeschossige Gebäude ist das weltweit erste bewohnte Haus, dass digital geplant und mit Robotern und 3D-Druckern gebaut wurde.
Mit dem Toolbot können Laien ihr Werkzeug leihen
Während eine Bohrmaschine für ca. 300 Stunden Einsatzzeit konstruiert ist, wird sie im Durchschnitt nur 45 Stunden genutzt. Denn Hand aufs Herz: Wie häufig kommt bei Ihnen das Werkzeug zum Einsatz, wenn nicht gerade ein Umzug vor der Tür steht? Um diese Ressourcen- aber auch Geld-Verschwendung zu vermeiden, bietet das Unternehmen „Toolbot“ seit November 2019 den Berlinerinnen und Berlinern eine nachhaltige Alternative für das Heimwerkern an: die „Werkzeugverleih-Roboter“. In der Beta-Phase testet das Team um Jan und Christian an drei Standorten seine Werkzeugverleihautomaten, über die mittels Smartphone oder PC professionelles Werkzeug einfach und schnell ausgeliehen werden kann. Der Clou: Das Verleihsystem steht zum Teil rund um die Uhr zur Verfügung, denn die ersten drei Automaten wurden in Berliner Spätis in Neukölln, Prenzlauer Berg und Friedrichshain aufgestellt.
Neben der Bohrmaschine beherbergen die Toolbots auch Akku-Kreis- und Stichsägen, Wärmebildkameras, Messkoffer, Multifunktionswerkzeuge, Schleifgeräte und mehr. Sie befinden sich in sogenannten „Smart.toolcases“ – mit Elektronik ausgestatteten Werkzeugkoffern, die automatisch die Vollständigkeit der Werkzeuge kontrollieren und die Rechtevergabe für die Abholung steuern. Pro Stunde kostet das Ausleihen eines Gerätes 1 Euro, maximal 12 Euro werden für einen ganzen Tag fällig. Verbrauchsmaterialien wie Schleifblätter und Trennscheiben können zudem direkt über die Ladentheken der drei Spätis erworben werden.
Das Sharing-Konzept des grünen Startups sagt nicht nur der Wegwerfgesellschaft den Kampf an, sondern passt auch perfekt in eine Zeit, in der immer mehr Leute auf Selbstgemachtes und Individuelles statt 0-8-15-Einrichtungsgegenstände aus dem Möbelhaus setzen.
Der Toolbot wurde bereits 2017 mit dem IoT EPI Award und ein Jahr später mit dem Bundespreis Ecodesign ausgezeichnet. Neben weiteren Werkzeugverleih-Automaten plant das Team, das Konzept künftig auch für weitere Produkte wie Sport- und Reinigungsgeräte, Spiele und Media zu nutzen.
[UPDATE] Toolbot wurde inzwischen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2023 Design ausgezeichnet und arbeitet derzeit an der Etablierung eines Franchise-Systems. Zusätzlich haben die Unternehmensgründer an der VOX-Sendung „Höhle der Löwen“ teilgenommen, um Kapital für Standorterweiterungen einzusammeln. Die geforderten 500.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile wollte allerdings keiner der Löwen investieren. Ende Dezember 2022 überzeugte das Unternehmen aber 84 private Investoren bei einer Crowdfunding-Plattform und sammelte 81.800 Euro Kapital ein.
Sich selbst oder anderen eine Freude machen: Nachhaltige Lifestyle-Boxen von TrendRaider
Mit den Geschenkboxen des Berliner Startups TrendRaider können Sie nachhaltige, handverlesene Produkte entdecken – darunter zum Beispiel auch die grünen Badezimmer-Alternativen von Hydrophil. Die Boxen können einmalig oder monatlich abonniert werden und eignen sich daher auch ideal als nachhaltige Geschenkidee.
In den Boxen erwarten Sie neue, grüne Produkte aus den Bereichen Food, Fashion, Wellness und Design. Welche genauen Produkte in den monatlich wechselnden TrendBoxen verschickt werden, bleibt bis zuletzt ein Geheimnis, sodass der Inhalt immer eine Überraschung ist. Neben den TrendBoxen gibt es bei TrendRaider aber auch Geschenkboxen, die individuell für den Beschenkten und dessen Interessen zusammengestellt werden können. Außerdem steht eine Auswahl an nachhaltigen Themenboxen zur Verfügung, darunter z.B. die „BerlinBox“ für alle Liebhaber der Hauptstadt, die „FitnessBox“ für nachhaltige Sportfans, die „BabyBox“ für den Nachwuchs und die frisch gebackene Mama sowie die „OfficeBox“ für einen grüneren Büroalltag.
Das Startup hat seit Unternehmensgründung im Jahr 2017 bereits Produkte von über 420 nachhaltigen Partnern vorgestellt. Trotz der Vielfalt der Produktpalette sind die einzelnen Waren in den Boxen alle frei von Tierversuchen, fair und umweltschonend hergestellt, frei von Plastikverpackungen und sie bedienen die neuesten Trends.
Stange-Design: Möbel - nicht von Pappe, aber daraus gemacht
Das Berliner Unternehmen Stange ist eigentlich schon gar kein Startup mehr, jedoch nach wie vor geprägt von einer innovativen Leitidee. Bereits 1985 kreuzten sich die Wege von Wissenschaft und Wohnwelt. Aus einer Diplomarbeit wurde eine Geschäftsidee: Mobiliar aus Pappe. Das Prinzip ist einleuchtend. Werden Möbel aus Holz, Kunststoff, Metall oder Verbundwerkstoffen gefertigt, dann fallen Ressourcenverbrauch und CO2-Bilanz erschreckend hoch aus. Bei der Herstellung von Wellpappe bleibt die Umweltbelastung bescheiden. Mindestens so erfreulich ist die Vielseitigkeit: Ob Kommode, Regal, Tisch oder Schreibtisch, das Programm von Stange-Design bietet eine Fülle von Möbeln, die flach gefaltet geliefert werden und ohne Werkzeuge in kurzer Zeit aufgebaut werden können. Ein Klassiker ist das Pappbett, das schon 1989 vom Design Center Stuttgart in die deutsche Auswahl zum Designpreis aufgenommen wurde. Beeindruckend auch die Stabilität der Möbel: Das Pappbett hielt bei einem Belastungstest ein Gewicht von mehr als 20 Personen aus und der Papphocker MAKS hat im Stapelstauchtest eine statische Belastung von 1000 kg weggesteckt. Wenn das keine tragfähige Lösung ist!
Umzügen erweisen sich die Möbel besser gewachsen als die skandinavische Konkurrenz: Sie sind überaus transportfreundlich und platzsparend, weil sie leicht zusammengefaltet werden können. Ganz wichtig und praktisch der entscheidende Qualitätsfaktor: Die Pappe, die verwendet wird, ist keine gewöhnliche Pappe, wie man sie von Verpackungen kennt. Das Material wird präzise nach den Wünschen des Möbelherstellers angefertigt, und das basiert auf reichlich Erfahrung und Wissen. Die Produktion erfolgt im eigenen Hause, sodass die ständige Kontrolle der Qualität gewährleistet ist.
Mit dem Kiezbett beruhigt schlafen gehen
Ein weiteres grünes Startup, das ein nachhaltiges Möbelstück auf den Markt gebracht hat, ist das Berliner Unternehmen Kiezbett. Nicht aus Pappe -wie bei Stange – und dennoch umweltbewusst: Das Kiezbett aus Berlin ist ein hochwertiges, designtechnisch ansprechendes Vollholzbett. Das verarbeitete Holz stammt aus lokalen Wäldern im Umland von Berlin, die schonend bewirtschaftet werden. Alle Akteure, die bei der Fertigung beteiligt sind, sind ökologisch und sozial zertifiziert. Oberstes Gebot: Nachhaltiges Abholzen. So wird zum Beispiel während der Vogelbrutzeit kein Holz geschlagen. Die geschlagenen Stämme werden größtenteils sogar mit Pferden aus dem Wald gerückt. Für jedes verkaufte Kiezbett pflanzt das Startup gemeinsam mit Berliner Schulklassen zwischen vier und zehn junge Bäume nach.
Aber nicht nur bei der Herstellung zeigt sich das Kiezbett von seiner grünen Seite. Gemeinsam mit dem finnischen Verpackungsdesigner Repack hat das Unternehmen wiederverwendbare Versandtaschen entwickelt, in denen die Betten für die Lieferung verpackt werden. Große Kartons, Unmengen an Styropor und jede Menge Plastik? Nicht, wenn Sie ein Kiezbett bestellen. Als wären nachhaltige, fair und regional hergestellte Betten und eine wiederverwendbare Verpackung nicht schon ökologisch genug, setzt das Kiezbett noch ein weiteres Highlight obendrauf. Denn bei Bestellungen in Berlin werden die Kiezbetten lärm- und emissionsfrei mit einem Lastenrad zum Käufer transportiert.
5 grüne Startup-Ideen für weniger (Verpackungs-) Müll
Nicht nur das Kiezbett setzt mit seinen wiederverwendbaren Versandtaschen auf nachhaltige Verpackungen. Um weniger Müll zu produzieren, haben auch die nächsten Startup‘s innovative, grüne Ideen und Produkte auf den Markt gebracht:
„RECUP“ - Mehrweg-Kaffeebecher mit Pfandsystem
Jährlich werden in Deutschland 2,8 Milliarden Kaffeebecher verbraucht. Ein gigantischer Müllberg von 40.000 Tonnen. Das hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) errechnet. Grund genug, sich Gedanken zu machen, wie diese ungeheure Menge an Müll reduziert werden kann – ohne gleich mit der liebgewordenen Gewohnheit zu brechen, auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit rasch noch unterwegs beim Bäcker nebenan einen Kaffee mitzunehmen. Das Team der Münchner reCup GmbH rund um die Gründer und Geschäftsführer Fabian Eckert und Florian Pachaly hat deshalb eine Alternative entwickelt: Ein Pfandsystem für Kaffeebecher. Für eine Pfandgebühr von einem Euro können Kaffeeliebhaber in jedem teilnehmenden Café einen Mehrwegbecher erhalten.
Rabatte für umweltbewusste Kaffeetrinker
Wohin der Weg dann auch führt: Der Becher kann später jederzeit in einem Partner-Café wieder aufgefüllt oder zurückgegeben werden. Der Kaffeeliebhaber erhält sein Geld zurück, reCup oder das angeschlossene Partnerunternehmen (Café, Bäcker oder Imbiss) übernehmen die Reinigung und bringen den Pfandbecher in den Wirtschaftskreislauf zurück. Die Idee breitet sich gerade aus und zahlreiche angeschlossene Coffeeshops und Bäcker bieten ihren Kunden sogar noch einen Rabatt auf den Kaffee, wenn diese ihre wiederverwendbaren Kaffeebecher selbst mitbringen. Welche RECUP-Partner es in Ihrer Nähe gibt, können Sie auf der RECUP-Webseite einsehen – und damit den Kaffee mit Pfandsystem einfach im Alltag integrieren und genießen.
[UPDATE] ReCup ist inzwischen eines der bekanntesten Unternehmen seit Ersterstellung dieses Beitrages und könnte sich mit renommierten Kunden wie IKEA und Burger King zur Standardlösung für wiederverwendbare To-Go-Kaffeebecher entwickeln. Vor allem die im Januar 2023 in Kraft getretene Mehrwegangebotspflicht, die gastronomische Betriebe dazu verpflichtet, wiederverwendbare Verpackungen anzubieten, hat dem Unternehmen einen erheblichen Schub verschafft. Laut Umfragen nutzen Verbraucher allerdings weiterhin lieber Einwegbehälter.
HALM – Die Alternative zum Plastikstrohhalm
40 Milliarden Plastikstrohhalme landen allein in Deutschland jährlich im Müll –eine immense Menge. Das hat nicht nur die Europäische Union erkannt und den Verkauf von Plastik-Wegwerfprodukten ab 2021 verboten. Das Startup HALM hat Strohhalmen aus Plastik bereits seit 2015 den Kampf angesagt.
Ganz nach dem Motto „Less waste, more taste“ haben Hannah Cheney und Sebastian Müller – die Gründer von HALM – an einer nachhaltigen Alternative getüftelt. Auslöser war ein gemeinsamer Urlaub der beiden. Bei einem Strandspaziergang an einem Traumstrand in Thailand entdeckten Hannah und Sebastian immer wieder Plastikstrohhalme entlang des Strandes. Sie organisierten kurzerhand ein Beach Clean-Up und sammelten innerhalb von zwei Stunden fünfundzwanzig 150-Liter Säcke voller Plastikmüll ein, allen voran die umweltschädlichen Plastikstrohhalme. Das brachte die beiden zum Umdenken. Das Ergebnis ist der von den Gründern auf den Markt gebrachte HALM-Strohhalm, der aus stabilem und spülmaschinenfestem Glas besteht und damit immer wieder verwendbar ist.
Die geschmacksneutralen und hygienischen Strohhalme sind mittlerweile in über 1500 Gastronomie-Betrieben zu finden und werden zu 100% in Deutschland produziert. Aber auch private Verbraucher können sich mit einem HALM- Set ausstatten. Im Online-Shop des Startups finden Sie für die Alternative aus Glas auch die passenden Reinigungsbürsten.
Für den nachhaltigen Konfetti-Regen
Nicht nur an Silvester, sondern auch beim Karneval, zu Geburtstagen oder als Dekoration für die gemütliche Gartenparty findet man es überall: Konfetti aus nicht abbaubaren Plastik- oder verschwenderisch hergestellten Papierschnipseln, das noch lange nach dem letzten Gast auf Straßen und Wiesen zu finden ist. Den Gründern von Saatgutkonfetti war diese vorsätzliche Umweltverschmutzung ein Dorn im Auge. Um jedoch nicht gänzlich auf den bunten Regen verzichten zu müssen, entwarfen sie das erste Konfetti, das die Natur unterstützt statt sie zu belasten.
Das Saatgutkonfetti besteht nämlich aus Stärke, natürlichen Farbstoffen und dem Saatgut von einheimischen Pflanzenarten – und ist damit vollständig biologisch abbaubar. Das Besondere: Saatgutkonfetti blüht nach dem nächsten Regen oder einer kleinen Bewässerung auf. Vom wohlriechenden Duftveilchen bis zum seltenen und vom Aussterben bedrohten Ausdauernden Lein sind 26 verschiedene Samen im Konfetti eingearbeitet. Um die bestehenden Pflanzenarten nicht zu gefährden, wurde auf das passende Verhältnis des jeweiligen Saatguts geachtet. Jede der im Konfetti enthaltenen Pflanzenarten dient außerdem Bienen, Ameisen und verschiedenen Faltern als Nahrungsquelle und Unterschlupf.
Um ihrer Unternehmung einen ersten Wachstumsschub zu ermöglichen, startete das grüne Startup Anfang 2019 eine Crowdfunding-Kampagne, die nach kurzer Zeit statt der anfangs erhofften 15.000 Euro sogar über 27.000 Euro einsammeln konnte. Seitdem greifen nicht nur immer mehr Narren und Karnevalisten zur nachhaltigen Konfetti-Alternative, sondern auch Hochzeitspaare, Event-Planer und Festivalanhänger.
„Bio-Lutions“ - (Öko-)Logisch: Verpackungen werden kompostierbar
Das grüne Startup Bio-Lutions wurde bereits 2017 mit dem deutschen Verpackungspreis und einem Innovationspreis („Bio-based Material of the Year“) prämiert. Ausgezeichnet! Aber worum handelt es sich? Auch bei diesem Produkt steckt die Erklärung, wie dem bestehenden Problem zu Leibe gerückt wird, bereits im Namen: Eine biologische Lösung eben. Styroporschälchen und Plastikfolien sind beides hartnäckige und zähe Umweltfeinde bei der Zersetzung, und bei der energetischen Verwertung, d.h. Verbrennung, entstehen giftige Gase, die neue Probleme schaffen. Mit der Tatsache, dass Verpackungsmüll aus Kunststoff zu einem immer größeren Umweltproblem wird, wollten sich die beiden Hamburger Gründer Eduardo Gordillo und Stefan Dircks partout nicht abfinden. Sie entwickelten eine Verpackung (etwa für Tomaten) u.a. aus Tomatenpflanzen. Bei dem Verfahren werden Pflanzenreste wie Bananenstämme, Tomatenpflanzen, Reis- und Weizenstroh oder Ananassträucher erst getrocknet, dann zu Mikro- und Nanofasern zerkleinert. Schließlich bildet sich unter Zugabe von Wasser ein selbstbindender Faserbrei, der sich ohne chemische Bindemittel in verschiedene Formen pressen lässt.
Großes Interesse in Asien
Bio-Lutions ist mit seinem Produkt erst seit 2018 auf dem Markt. Dennoch bestehen schon Niederlassungen in Indien, China, Hong Kong und Thailand, demnächst vielleicht auch in Australien. Müllprobleme gibt es eben überall. Gerade in den Emerging Markets wächst deshalb das Interesse an biologisch abbaubarem Einweggeschirr oder Verpackungen für Lebensmittel. Unter Förderung durch die Deutsche Entwicklungs- und Investitionsgesellschaft mbH (DEG) errichtete Bio-Lutions eine Pilotanlage zur Produktion der Bioverpackungen im indischen Bangalore. Bis jetzt hat Bio-Lutions neben der Basisversion für Trockengüter noch zwei Verpackungsvarianten entwickelt: Eine durch Lebensmittelzusatzstoffe öl- und wasserbeständige Variante und eine mit Bio-Kunststofffolie für solche Waren, die unbedingt wasserdicht verpackt werden müssen.
[UPDATE] Bio-Lutions befindet sich seit März 2023 aufgrund gestiegener Zinsen und damit einhergehenden Liquiditätsengpässen im Insolvenzverfahren. Mit einer Veräußerung an Finanzstarke Investoren ist das Unternehmen jedoch zuversichtlich, den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten zu können. Laut Pressemitteilung gäbe es auch schon vielversprechende Verhandlungen mit potenziellen Käufern.
„Rethink-Resource“ - Wiederverwertung für Industrieabfälle
Noch anspruchsvoller ist das Schweizer Startup Rethink Resource. Es möchte gern für ganz banale Abfälle aus der Industrie, seien es Stanzteile, Papierverschnitt oder sogar Brotreste, einen Wirtschaftskreislauf in Europa entwickeln. Das Prinzip ist einfach, wenn der Blickwinkel geändert wird, aus dem die Dinge betrachtet werden. Plötzlich erkennt man Sekundärrohstoffe an Stelle von überflüssigen Resten, Müll oder Unrat. Denn Müll ist das, was dort ist, wo es nicht hingehört. Heißt: An anderer Stelle kann der gleiche Gegenstand plötzlich Sinn und Zweck bekommen.
Angebote und Bedürfnisse auf einen Nenner bringen
Das grüne Startup Rethink Resource sieht sich dabei als Beratungsunternehmen: Die Schweizer kooperieren mit der Abfallwirtschaft, identifizieren den Nutzen von Nebenprodukten und kümmern sich um alternative Bezugs- und Absatzkanäle. Dafür, dass Unternehmen bewusster und nachhaltiger mit den von ihnen verwendeten Materialien verfahren, sprechen neben der Kostenreduzierung auch der sparsamere Umgang mit den Ressourcen und der viel geringere Anfall von Müll.
Daneben arbeitet Rethink Resource bereits an einer ganz neuen Plattform, die branchenübergreifend produzierende und verarbeitende Unternehmen zusammenbringt, um Sekundärrohstoffe zu handeln. Das Portal richtet sich vor allem an die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Es soll jedoch nach und nach auf weitere Wirtschaftszweige ausgedehnt werden.
Nachhaltig durch Berlin: Startups für eine grünere Hauptstadt
Der intelligente Baum für bessere Luft
In Berlin sieht man neuerdings an verschiedenen Verkehrsknotenpunkten merkwürdige hölzerne Kästen, deren Nutzen nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Man könnte meinen, dass es sich um eine neue Art der Litfaßsäule handelt – doch weit gefehlt. Der sogenannte „CityTree“ von Greencitysolutions verspricht, uns Berlinern saubere Luft zu liefern und für ein besseres Stadtklima zu sorgen.
Der CityTree ist eine Säule, in dessen Innerem besonders leistungsfähige Moose wachsen. Diese Moose filtern die Luft von Feinstaub, binden CO2 und sorgen so völlig natürlich für eine klare Atemluft. Gleichzeitig misst der intelligente Baum die Qualität der Umgebungsluft. Sollte sich die Luftqualität in der Umgebung verschlechtern, kann über verstellbare Ansaugpumpen die Menge der gefilterten Luft erhöht werden. So kann selbst bei hohem Verkehrsaufkommen zuverlässig für eine optimale Filterleistung und somit für saubere Atemluft gesorgt werden. Die verbauten Moose speichern außerdem eine große Menge an Feuchtigkeit und tragen durch Verdunstung auf der Oberfläche zu einer angenehmen Kühlung der Umgebungsluft bei.
Gegründet wurde das Unternehmen von einem Team aus Gartenlandschaftsbauern und Medieninformatikern in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Institutionen, welche die Wirksamkeit der künstlichen Bäume geprüft und bestätigt haben.
Zunächst sollen die CityTrees als Pilotprojekt in ganz Berlin aufgestellt und durch die erhobenen Daten als Leuchtturmprojekt für Großstädte in der ganzen Welt dienen. Ganz im Sinne der Fridays for Future Bewegung und dem gesteigerten Umweltbewusstsein der Deutschen kann so aktiv der Klimaerwärmung entgegengewirkt werden.
Raus in die Natur mit NaTourPur
Auf der Suche nach Tourismusaktivitäten in Berlin stößt man häufig nur auf die typischen Bus-Sightseeing-Touren, Schifffahrten oder Stadtrundgänge. Wer Berlin – ob als Besucher oder Anwohner – aber einmal von einer ganz anderen Seite entdecken möchte, der sollte einen Blick auf die Webseite von „NaTourPur“ werfen. NaTourPur ist ein Portal für Naturerlebnisse, das eine große, umfangreiche Übersicht über Naturführungen und -reisen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bietet. Außerdem werden verschiedene Umweltangebote gelistet, die nicht für Erwachsene, sondern besonders auch für spannende Ausflüge mit Kindern geeignet sind.
Zu den geführten Angeboten für Naturliebhaber gehört zum Beispiel das „abendliche Froschkonzert“, das großen und kleinen Amphibienfreunden ein besonderes Musikspektakel verspricht, eine Erlebnistour durch den Grunewald entlang des Ausstellungs-Pfades WALD.BERLIN.KLIMA. oder eine Vielzahl an ornithologischen Führungen durch das Reich der Greifvögel, Störche oder Kraniche bietet.
Das Portal wurde 2015 mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Suche nach nachhaltigen Tourismusaktivitäten zu vereinfachen und über die vor Ort lebenden Tiere und Pflanzen, ihre Lebensräume aber auch die drohenden, schädlichen Einflüsse zu informieren und aufzuklären. Durch die Vermittlung der geführten Touren trägt das Startup zudem zum Erhalt und Aufbau von Beschäftigungsmöglichkeiten im ländlichen Raum bei. Denn neben den Aktivitäten profitieren auch Biohotels und Ökobauernhöfe von den grünen Tourismusangeboten.
„Sunny Bag“ - Umhängetasche voller Energie
Die SunnyBag wendet sich mit der Idee einedirekt an den Endverbraucher, der mobil und dort unterwegs ist, wo nicht unbedingt immer die passende Steckdose (z.B. zum Aufladen des Mobiltelefons) zur Verfügung steht. SunnyBag erzeugt modische Umhängetaschen, wie sie heute viele Menschen ohnehin bei sich tragen. Die Taschen haben es aber in sich oder vielmehr: an sich. Der Pfiff: Ein SunnyBag verfügt an der äußeren Seite über elastische und wasserfeste Solarpaneele. Über diese wird, sogar bei Regenwetter, ein mitgelieferter Hochleistungs-Akku aufgeladen. Der Akku besitzt zwei USB-Ausgänge. Über diese Ausgänge können nicht bloß Mobiltelefone, sondern auch mp3-Player, Tablets oder Navigationsgeräte aufgeladen werden – mit dem frisch produzierten Naturstrom, versteht sich.
Kooperation mit Helfern zählt zur Unternehmensphilosophie
Das im österreichischen Graz angesiedelte Unternehmen löst auf diese Weise so nicht nur das Alltagsproblem des leeren Handy-Akkus, sondern kann im Einsatz in Krisengebieten sogar zum Lebensretter werden. Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen zählen seit Beginn zu den Kooperationspartnern von SunnyBag. Durch den Einsatz in Krisenregionen können so die Funktionen der Taschen unter Extrembedingungen getestet werden. Mit Hilfsorganisationen zu kooperieren, zählt für das 2010 gegründete Unternehmen, das seither eine Reihe von Prototypen entwickelt hat, zur Unternehmensphilosophie. Nicht nur in unwirtlichen Gebirgsregionen, auch in Gegenden, die bis heute ohne Stromnetz auskommen müssen (beispielsweise in manchen afrikanischen Gebieten) sorgt SunnyBag für die Möglichkeit, etwa Laptops oder Defibrillatoren fernab der Zivilisation zu laden.
Mit dem Bambusrad durch die Stadt
Stabil und trotzdem leicht, außergewöhnlich und individuell und obendrauf noch umweltfreundlich: Ein Bambusfahrrad überzeugt in vielerlei Hinsicht. Die Idee der „Gras-Esel“ ist aber keine neue. Das erste Bambusfahrrad der Welt wurde bereits 1894 in London vorgestellt. Heute gibt es bereits eine Vielzahl an Herstellern, die die nachhaltigen Räder herstellen. Das Besondere: Jedes Fahrrad wird individuell nach den Wünschen der Kunden zusammengebaut – in Handarbeit! Ein Anbieter ist das Kieler Unternehmen my Boo, das seine Räder in mittlerweile über 100 Fachgeschäften europaweit verkauft. Für die Herstellung arbeitet das Unternehmen zusammen mit Partnern in Ghana. Dort wird der Bambus gewonnen und die Rohre in aufwendiger Handarbeit miteinander verbunden und perfektioniert. Durch den Verkauf der Bambusfahrräder finanziert und betreibt my Boo zudem eine eigene Schule in Ghana – und bietet somit Zugang zu guter Bildung in ländlichen Regionen. Die Bambusfahrräder sind also nicht nur bei uns, sondern auch in den Produktionsstandorten eine nachhaltige, faire Lösung.
Fazit:
Na, ein Aha-Erlebnis gehabt? Eigentlich sind die hier exemplarisch präsentierten Ideen ebenso großartig und genial – wie einfach und naheliegend. Und es sind ja bloß neunzehn von ungeheuer vielen Produktinnovationen, die für Nachhaltigkeit und eine bessere, lebenswertere Umwelt stehen. Gute Einfälle, die teils wir als Verbraucher und Käufer direkt umsetzen können, teilweise aber auch die Produzenten und die Industrie herausfordern. Jeder weiß, wir sind heutzutage in einem nie dagewesenen Ausmaß mobil – warum sind wir es nicht auch im Denken? Vielleicht ist das ein oder andere grüne Startup auch für Ihren Alltag geeignet. Sie kennen bereits eines der genannten nachhaltigen Unternehmen? Dann freuen wir uns über Ihr Feedback. Oder wissen Sie über ein weiteres grünes Startup, das mehr Bekanntheit erlangen sollte? Dann schreiben Sie uns einen Kommentar unter diesem Beitrag – wir freuen uns auf Ihr Echo!
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